ZEW-Index für Deutschland steigt auf höchsten Stand April 2010

ZEW-Index für Deutschland steigt auf höchsten Stand April 2010
(Foto: imageteam - Fotolia.com)

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Mannheim – Die konjunkturelle Lage in Deutschland hat sich nach Einschätzung von Finanzmarktanalysten im September weiter aufgehellt. Die ZEW-Konjunkturerwartungen stiegen verglichen mit August um 7,6 Punkte auf 49,6 Zähler, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mitteilte. Das ist der höchste Stand seit April 2010, also seit fast dreieinhalb Jahren. Bankvolkswirte hatten lediglich mit einem Anstieg auf 45,0 Punkte gerechnet. Die Beurteilung der aktuellen Lage hellte sich noch deutlicher um 12,3 Punkte auf 30,6 Zähler auf.

«Insbesondere die verbesserten Aussichten für die Eurozone sorgen dafür, dass der Konjunkturoptimismus der Experten zunimmt, obwohl die Wirtschaftszahlen für Deutschland zuletzt hinter den Erwartungen zurückblieben», kommentiert ZEW-Präsident Clemens Fuest. Dies zeige auch der deutliche Anstieg der Konjunkturerwartungen für die Eurozone. Diese verbesserten sich im Vergleich zum Vormonat um 14,6 Punkte auf 58,6 Punkte. Die Beurteilung der aktuellen Lage stieg um 14,4 Punkte auf minus 59,7 Zähler.

Freundliche Aktienmärkte stützen
Die robuste Binnenkonjunktur und die freundlichen Aktienmärkte haben nach Einschätzung der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) die Erwartungen gestützt. «Die Zahlen unterstreichen Erwartungen einer konjunkturellen Belebung in Deutschland.» Die ZEW-Umfrage liefere eine positive Indikation für den Ifo-Geschäftsklimaindex, der am kommenden Dienstag zur Veröffentlichung ansteht.

Nach Einschätzung der NordLB haben auch die jüngste Kursgewinne an den Börsen eine grosse Bedeutung für den Anstieg des ZEW-Indikators: «Erfahrungsgemäss besteht eine enge Verbindung etwa zwischen der Performance an den Aktienmärkten und der ‹Laune› der Finanzmarktexperten.» Laut ZEW erwarten rund 60 Prozent der befragten Finanzexperten weitere Kursgewinne an den Börsen.

An der Umfrage des ZEW haben sich 260 Analysten und institutionelle Anleger beteiligt. Sie wurden nach ihren mittelfristigen Erwartungen bezüglich der Konjunktur- und Kapitalmarktentwicklung befragt.

Eurokurs legt zu
Der Eurokurs stieg nach den Daten auf ein Tageshoch von 1,3369 US-Dollar. Auch die Anleihemärkten gerieten leicht unter Druck. Der Dax reagierte kaum auf die Zahlen und verharrte im Minus. (awp/mc/pg)

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