Metro senkt Umsatzprognose

Metro senkt Umsatzprognose

Eckhard Cordes, Vorstandsvorsitzender Metro.

Düsseldorf – Der Handelskonzern Metro hat seine Umsatzprognose für das laufende Jahr gesenkt. Entsprechende Informationen von Analysten bestätigte das Unternehmen am Freitag. Finanzvorstand Olaf Koch habe auf einer Investorenveranstaltung am Dienstag auf Nachfrage eingeräumt, dass der Konzern das Ziel von vier Prozent Umsatzwachstum in diesem Jahr nicht erreichen könne, hatten zuvor mehrere Analysten der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX gesagt.

Der Umsatz soll aber zumindest noch über dem Vorjahreswert liegen. Die Aktie des im Dax notierten Unternehmens weitete am Freitag ihre Verluste aus und verlor zuletzt 0,93 Prozent auf 38,29 Euro. Zwar seien die Analysten schon seit längerem davon ausgegangen, dass die Umsatzerwartungen der Metro nicht zu halten sei, und hätten dies au ch in ihren Schätzungen berücksichtigt. Allerdings sorge die Art und Weise der Kommunikation für Irritationen am Markt, sagte ein Händler.

Schwäche bei Media-Saturn
Die Metro wird am kommenden Dienstag, 2. August ihre Zahlen zum zweiten Quartal vorlegen. Analysten rechnen für diesen Dreimonats-Abschnitt nur mit einem geringen Umsatzplus von 15,7 auf 15,8 Milliarden Euro. Der Konzern expandiert stark ins Ausland und ist dadurch von der Schuldenkrise in den Ländern Südeuropas betroffen. Besonders hart trifft den Konzern aber die Schwäche der Elektroniktochter Media-Saturn.

Online-Auftritte in Vorbereitung
Die Ketten Media Markt und Saturn verlieren Umsatz an Internetkonkurrenten wie Amazon, die Elektronikartikel zu einem oftmals günstigeren Preis anbieten. Dies und ein starkes Vorjahresquartal brachte der Sparte zwischen April und ende Juni einen hohen flächenbereinigten Umsatzrückgang ein, wie die Metro bereits Anfang der Woche eingeräumt hatte. Insbesondere in Deutschland läuft es schlecht. Bekannt ist bereits zudem, dass Media-Saturn für das zurückliegende Quartal einen bereinigten operativen Verlust von 44 Millionen Euro ausweisen wird. Um den Anschluss im Netz nicht zu verlieren, bastelt die Metro an einem Online-Auftritt für die Ketten und will den Preiskampf mit den Internetanbietern aufnehmen. Die Offensive wird aber auch 3.000 Stellen in Europa kosten.

Ergebnisprognose zuletzt bestätigt

Die Elektroniktochter Media-Saturn ist der zweitgrösste Umsatzbringer im Konzern nach den Grossmärkten für Gewerbetreibende. Zur Metro-Gruppe gehören zudem noch die Lebensmittelmärkte Real und die Warenhäuser Galeria Kaufhof. Entscheidend für das Abschneiden im Gesamtjahr ist für den Handelskonzern vor allem der Verlauf des Weihnachtsgeschäfts im vierten Quartal. Die Ergebnisprognose für 2011 bestätigte die Metro zuletzt. Danach soll der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn im Gesamtjahr um rund 10 Prozent höher ausfallen als die im Vorjahr erzielten 2,4 Milliarden Euro. (awp/mc/ps)

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