Milliarden-Deal: Etihad steigt bei Alitalia ein

Milliarden-Deal: Etihad steigt bei Alitalia ein

Rom – Der Einstieg der arabischen Airline Etihad bei der angeschlagenen italienischen Alitalia ist grundsätzlich unter Dach und Fach. Etihad werde 49 Prozent der Alitalia-Anteile übernehmen, teilten die beiden Fluggesellschaften in Rom in einer gemeinsamen Erklärung mit. Jetzt müssten so schnell wie möglich die Vertragsbedingungen ausgearbeitet werden, heisst es in der Mitteilung weiter. Das solle bereits in den nächsten Tagen geschehen. Dieser Zusammenschluss muss dann von den Kartellbehörden genehmigt werden.

Über etliche Monate hinweg war zäh über den Einstieg der Araber verhandelt worden, mehrfach stockten die Gespräche und ein Scheitern schien zu drohen. Knackpunkt war dabei vor allem, dass der arabische Grossaktionär von Air Berlin präzise Forderungen für den Abbau eines Teils der etwa 13’000 Arbeitsplätze bei Alitalia als Bedingung für den Einstieg gestellt haben soll. Alitalia-Chef Gabriele Del Torchio bereitete die Gewerkschaften in den vergangenen Tagen darauf vor, dass 2250 Job wegfallen müssten. Die Regierung in Rom befürwortete den angestrebten Etihad-Einstieg als Plus für den Standort Italien.

Kapital von 560 Mio und weitere 690 Mio Euro an Investitionen
Nach bisherigen Informationen will Etihad 560 Millionen Euro Kapital in die italienische Gesellschaft pumpen. Bis 2018 plane die Fluglinie weitere 690 Millionen Euro an Investitionen, hatte die Regierung in Rom mitgeteilt. Alitalia äusserte sich nicht zu den Angaben, wonach Etihad also insgesamt 1,25 Milliarden Euro in Alitalia stecken wolle, damit die vom Kollaps bedrohte italienische Airline 2017 dann wieder in die Gewinnzone fliegen könnte – erstmals seit dem Jahr 2002.

Alitalia fliegt seit vielen Jahren Verluste ein und soll durch diesen internationalen Partner und mit einer Neuausrichtung auf Langstrecken gerettet werden. Der römische Verkehrsminister Maurizio Lupi hatte von einer «grossen Chance» für den kriselnden Wirtschaftsstandort Italien gesprochen und darauf verwiesen, dass die Airline auch dank des Anteils von Air France/KlM dabei doch in europäischer Hand bleibe. (awp/mc/pg)

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