Newron vergibt Safinamide-Lizenz für Asien an Meiji Seika

Newron vergibt Safinamide-Lizenz für Asien an Meiji Seika

Newron-CEO Luca Benatti.

Mailand – Das Pharmaunternehmen Newron hat einen ersten Erfolg erzielt in den Mitte November 2011 begonnenen Verhandlungen mit Interessenten am Leadprodukt Safinamide oder an einer Firmenübernahme. So konnte mit der japanischen Meiji Seika Pharma eine grundsätzliche Einigung über einen Lizenzvertrag für Safinamide erzielt werden. Verhandlungen mit weiteren Interessenten für weitere Märkte laufen. Auch ein Firmenverkauf bleibt eine Option. Safinamide ist ein Produktkandidat für die Zusatztherapie bei Parkinson-Erkrankung.

Newron habe sich mit Meiji über die Grundsätze einer Lizenzvereinbarung für Forschung, Entwicklung, Herstellung und Marketing von Safinamide in Japan und Schlüsselregionen Asiens geeinigt, teilte das in Italien beheimatete und an der SIX Swiss Exchange kotierte Unternehmen am Donnerstag mit. Eine definitive Vereinbarung mit Wirkung ab 17. April 2012 soll demnächst abgeschlossen werden. Auf diesen Zeitpunkt hin wird Merck Serono die weltweiten Rechte an Safinamide an Newron zurückgeben, was bereits im vergangenen Oktober bekanntgegeben wurde.

Vorabzahlung – Keine finanziellen Details
«Bei der Lizenzvereinbarung mit Meiji ist eine ‹Upfront›-Zahlung dabei», sagte CFO Stefan Weber auf Anfrage von AWP. «Es ist eine signifikante Vorabzahlung. Das ist für Japan eher ungewöhnlich, da der Lizenznehmer erst noch selbst einige Studien durchführen muss.» Weitere finanzielle Details würden nicht bekannt gegeben.

Die Vereinbarung sei aber nicht vergleichbar mit jener, die seinerzeit für den Produktkandidaten mit Merck Serono getroffen worden sei, hiess es weiter. Erstens betreffe sie nur Japan und einige asiatische Regionen. Zweitens habe Newron auch zwei Rückschläge hinnehmen müssen: Die Rechterückgabe von Merck-Serono und danach den Abbruch der Übernahmeverhandlungen mit der finnischen Biotie. «Es ist aber das erste Mal, dass mit Meiji eine namhafte Firma eine ‹due diligence›-Prüfung durchgeführt hat und gesagt hat, da ist nichts mit Safinamide. Das ist das Produkt, das wir haben wollen», so der CFO weiter.

Merck Serono sieht zu geringes Potenzial in Safinamide

Die einstige Partnerschaft mit Merck Serono bei Safinamide sah gemäss früheren Aussagen des Newron-Managements Meilensteinzahlungen von bis zu 200 Mio USD und Lizenzerträge vor. Merck Serono begründete die Rückgabe der Rechte an Safinamide mit dem geringeren Potenzial des Produktkandidaten als ursprünglich gedacht.

Weitere Lizenzverhandlungen
Newron führt weitere Lizenzgespräche für Safinamide betreffend weiterer Marktgebiete. «Wir sind zuversichtlich, dass wir eine weitere Transaktion veröffentlichen können. Ob das in einigen Wochen oder zwei Monaten und damit näher an den Ergebnissen der beiden Studien sein wird, kann ich nicht sagen.» Die Ergebnisse der beiden zulassungsrelevanten Phase-III-Studien für Safinamide – MOTION und SETTLE – werden für das erste Halbjahr 2012 erwartet. Der Produktkandidat steht gemäss Aussagen von Weber im vergangenen Oktober 2011 damals rund 15 Monate vor dem Zulassungsentscheid.

Unternehmensverkauf bleibt Option
Ein Verkauf des Unternehmens bleibt eine Möglichkeit, wie das Management zuvor letztmals Mitte November bestätigt hatte. «Ein Unternehmensverkauf ist nicht vom Tisch», so der CFO gegenüber AWP weiter. «Auch wenn wir eine Lizenzvereinbarung für Safinamide für Japan oder Europa bzw. die USA abschliessen können, ist allemal genug Potenzial da für einen Unternehmensverkauf. Ein Käufer könnte auch ein Lizenznehmer oder ein Finanzinvestor sein», so Weber weiter.

Weitere Produktkandidaten
Newron hat noch weitere Produktkandidaten in der Forschung und Entwicklung. So werde derzeit die weitere klinische Entwicklung von Ralfinamide zur Behandlung von Schmerzen und psychischen Erkrankungen evaluiert. Zusätzliche Projekte von Newron befänden sich in verschiedenen präklinischen und klinischen Phasen, wie HF0220 für Neuroprotektion, NW-3509 für die Behandlung von Schizophrenie sowie Pruvanserin und Sarizotan für die Behandlung von Erkrankungen des Zentralen Nervensystems, heisst es weiter. Bei der Vorlage des Halbjahresabschlusses Anfang September 2011 sah das Management die Finanzierung noch für einen Grossteil des Jahres 2012 gesichert. (awp/mc/ps)

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