Auch BP leidet unter Rückgängen im Raffineriegeschäft

Auch BP leidet unter Rückgängen im Raffineriegeschäft

(Foto: BP)

London – Schwierigkeiten im Raffineriegeschäft machen auch Europas zweitgrösstem Ölkonzern BP zu schaffen. Wie schon die Ölmultis Royal Dutch Shell, ExxonMobil und Chevron haben die Briten angesichts sinkender Margen im vergangenen Jahr weniger verdient, wie sie am Dienstag in London mitteilten.

Der Gewinn zu Wiederbeschaffungskosten fiel bei BP wie von Experten erwartet um 22 Prozent auf 13,4 Milliarden Dollar (9,9 Mrd Euro). Die Margen im Raffineriegeschäft entwickelten sich schwächer, weil die Nachfrage nach Treibstoff sank. Ausserdem hatte das Unternehmen vor allem in den USA wichtige Umsatzbringer verkauft. Für das laufende Jahr rechnet BP mit einer Verbesserung des niedrigen Margenniveaus von Ende vergangenen Jahres. Das Umfeld bleibe aber «herausfordernd», betonte das Management.

Höhere Abschreibungen wegen Investitionen in neue Förderprojekte
Auch bei der Förderung von Öl und Erdgas sowie der Erschliessung neuer Vorkommen sanken die Gewinne. Ein Grund dafür waren Investitionen in neue Förderprojekte, die die Abschreibungen anschwellen liessen. Die Produktion zog im vierten Quartal um 3,2 Prozent an. Für 2014 erwartet das Unternehmen eine niedrigere Förderung, vor allem wegen des Verkaufs von Geschäftsteilen.

Nach Ölkatastrophe: Weitere Verkäufe auf dem Weg
Bei BP wirkt sich nach wie vor das umfangreiche Verkaufsprogramm in Folge der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko aus dem Jahr 2010 aus. Dabei trennt sich BP von Unternehmensteilen. Ursprünglich lag das angepeilte Volumen bei 38 Milliarden Dollar, war aber im Oktober um weitere 10 Milliarden Dollar bis Ende 2015 aufgestockt worden. Aktuell seien weitere Verkäufe im Umfang von 1,7 Milliarden Dollar auf dem Weg. Von den Erlösen profitieren unter anderem die Anteilseigner, etwa über Aktienrückkaufprogramme. Die Kosten aus dem Desaster rund um den Untergang der Ölbohrplattform Deepwater Horizon sind unterdessen weiter gestiegen. Sie belaufen sich mittlerweile auf 42,7 Milliarden Dollar.

Den Aktionären will BP eine Quartalsdividende von 9,5 Cent zahlen. Das sind 5,6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. (awp/mc/pg)

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