Pierer Mobility erwartet 2025 wegen KTM-Krise weiteren Umsatzrückgang

Wels – Der angeschlagene Zweiradhersteller Pierer Mobility sieht sich auch 2025 unter Druck. Das wirtschaftliche Umfeld bleibe angespannt und der aktuelle Betriebsunterbruch dämpfe das Umsatzpotenzial. Hoffnung gebe aber das bald abgeschlossene Sanierungsverfahren der Tochter KTM.
Der Umsatz von Pierer Mobility werde wohl auch im laufenden Geschäftsjahr zurückgehen, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Konkret erwarte man einen «unter dem Niveau des Jahres 2024 liegenden Umsatz». Grund sei der sechsmonatige Produktionsunterbruch im Zuge des Sanierungsverfahrens. Erst im Juli könne die Produktion wieder voll anlaufen.
Allerdings zeigten sich die Kunden treu: «Die vergangenen Monate haben die Nachfrage nach unseren Produkten bestätigt», heisst es. Bis zum Jahresende 2025 rechnet das Management zudem mit einer Normalisierung der Lagerbestände.
Auf Jahressicht wird mit einem negativen operativen Ergebnis gerechnet. Mit dem Sanierungsgewinn von 70 Prozent der angemeldeten Gläubigerforderungen – rund 1,2 Milliarden Euro – werde der Verlust aber kompensiert. Insgesamt stellt das Unternehmen sowohl im ersten Halbjahr als auch im ganzen Geschäftsjahr einen positiven EBIT in Aussicht. Auch das Eigenkapital werde wieder «deutlich im hohen dreistelligen Millionenbereich» liegen.
Provisorische Zahlen bestätigt
Die bereits Ende April kommunizierten Zahlen 2024 bestätigte das Unternehmen. Demnach fiel der Umsatz im Geschäftsjahr 2024 um 29 Prozent auf 1879,0 Millionen Euro. Auf Stufe EBIT resultierte ein negatives Betriebsergebnis von 1184,2 Millionen.
Das Periodenergebnis war mit -1079,9 Millionen Euro ebenfalls tief rot. Das Eigenkapital betrug -193,7 Millionen Euro nach +909,3 Millionen im Jahr 2023. Auf eine Dividende wird folglich verzichtet.
Pierer Mobility war mit der finanziellen Schieflage der Motorrad-Tochter KTM unter Druck geraten. Ein nun abgeschlossenes Sanierungsverfahren soll die Situation stabilisieren. Im Februar stimmten die KTM-Gläubiger einer Restrukturierungsplanquote von 30 Prozent zu. Die Sanierungspläne treten laut Pierer diesen Juni in Kraft, sofern kein Rekurs erhoben werde. (awp/mc/pg)