Russische Hackerangriffe auf Ministerien in ganz Europa

Russische Hackerangriffe auf Ministerien in ganz Europa
(Bild: © Mila Gligoric - Fotolia.com)

Berlin – Der Hackerangriff auf das Datennetzwerk der deutschen Regierung könnte Teil eines noch weitaus grösseren organisierten Spionageangriffs auf EU-Staaten sein. Das berichtete die «Welt» (Donnerstag) unter Berufung auf den Sicherheitsexperten Benjamin Read von der US-Sicherheitsfirma FireEye. «Wir beobachten seit einigen Monaten, dass (die russische Gruppe) APT28 gezielt Aussen- und Verteidigungsministerien in der Europäischen Union angreift und versucht, sich Zugang zu geschützten Systemen zu verschaffen», erklärte Read. «Diese Erkenntnis haben wir aus sogenannten Spearphishing-Mails gewonnen, die unsere Sicherheitssysteme in den vergangenen Monaten bei diversen EU-Regierungen entdeckt haben.»

Am Mittwoch hatte die Deutsche Presse-Agentur berichtet, dass ausländische Hacker in das bislang als sicher geltende Datennetzwerk des Bundes und der Sicherheitsbehörden eingedrungen waren. Cyberspione der russischen Gruppe «APT28» hätten erfolgreich das deutsche Aussen- und das Verteidigungsministerium angegriffen, hiess es in Sicherheitskreisen. Es sei Schadsoftware eingeschleust worden, die Angreifer hätten auch Daten erbeutet.

Keine gewöhnlichen Hacker
Read sagte, «APT28» sei eindeutig keine gewöhnliche Gruppe krimineller Hacker, die auf finanzielle Gewinne aus sei. «Die Auswahl der Ziele, die verwendeten Methoden, das jahrelange Durchhaltevermögen – allesamt klare Indizien für das Mitwirken staatlicher Behörden sowie die Finanzierung durch einen Staat. Welcher Geheimdienst genau hinter APT28 steckt, ist noch nicht aufgeklärt – doch die Beteiligung russischer Behörden gilt uns als sicher», sagte er. (awp/mc/ps)

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