RWE stellt Prognosen erneut in Frage

RWE stellt Prognosen erneut in Frage

Jürgen Grossmann, Vorstandschef RWE.

Essen – Der Energiekonzern RWE stellt seine erst im Februar gesenkten Ergebnisziele wieder in Frage. Durch das Atomunglück in Fukushima und das Atommoratorium in Deutschland hätten sich die «Berechnungsgrundlagen und die Gewichtungen in der Branche verschoben», sagte Vorstandschef Jürgen Grossmann der «Börsen-Zeitung»: «Die Mittelfristziele werden auf den Prüfstand gestellt.»

Bislang ging der Essener Dax-Konzern davon aus, dass das Betriebsergebnis bis 2013 um gut ein Drittel im Vergleich zu 2010 sinkt. Das bereinigte, sogenannte nachhaltige Nettoergebnis prognostizierte RWE 2013 um fast 50 Prozent unter dem derzeitigen Niveau. Dabei sind auch Verkäufe vorgesehen. Ob diese Prognosen jetzt noch zu halten sind, ist fraglich. Grossmann verwies allerdings darauf, dass sich mittelfristig auch positive Ergebniseffekte ergäben, beispielsweise durch den in den vergangenen Wochen gestiegenen Strompreis.

Moratorium kostet dreistelligen Millionen
Grossmann bestätigte Analystenschätzungen, wonach das Atommoratorium RWE im Jahr 2011 einen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag beim Ergebnis kosten wird. RWE habe den Strom aus den nun abgeschalteten Biblis-Blöcken bereits auf Termin verkauft und müsse ihn nun zu höheren Preisen am Markt zurückkaufen, sagte er. (awp/mc/ps)

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