Selenskyj besucht Front bei Bachmut

Selenskyj besucht Front bei Bachmut
Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj auf Truppenbesuch. (Foto: president.gov.ua)

Bachmut – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nördlich der russisch besetzten Stadt Bachmut im Gebiet Donezk Positionen mehrerer Einheiten seiner Armee besucht. «Ich danke dafür, dass Ihr das Leben unserer Leute schützt», sagte Selenskyj in einem am Montag veröffentlichten Video, das in einer Erstaufnahmestelle für Verwundete aufgenommen worden war.

Die russische Armee beschoss in der Nacht auf Dienstag die Westukraine mit Marschflugkörpern. Dabei wurden in der Stadt Luzk mindestens drei Menschen getötet, teilte der Verwaltungschef des Gebiets Wolyn, Jurij Pohuljajko, mit. Auch die Stadt Lwiw und ihr Umland wurden getroffen, wie Bürgermeister Andrij Sadowyj mitteilte. In Lwiw sei das Dachgeschoss eines Mehrfamilienhauses in Brand geraten. Ein Geschoss sei neben einem Kindergarten eingeschlagen.

Die Marschflugkörper wurden den Angaben nach von russischen Kampfbombern über dem Kaspischen Meer abgefeuert. Die betroffenen Gebiete der Westukraine grenzen an Polen und damit an Nato und EU.

Derweil gaben die USA bekannt, dass sie der Ukraine weitere Militärhilfe zur Verfügung stellen. Und Bundesfinanzminister Christian Lindner äusserte Sympathie für eine Abgabe von Marschflugkörpern des Typs Taurus an das angegriffene Land.

Ukraine meldet kleinere Erfolge bei Bachmut
Selenskyj verlieh bei seinem Frontbesuch Auszeichnungen an Soldaten. Begleitet wurde er vom Chef seines Büros, Andrij Jermak, dessen Stellvertreter Roman Maschowez und Brigadegeneral Artem Bohomolow. Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar hatte zuvor mitgeteilt, dass die ukrainischen Einheiten südlich von Bachmut in der vergangenen Woche drei Quadratkilometer Land zurückerobert hätten.

Es sei wichtig, mit den Soldaten persönlich ins Gespräch zu kommen, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache, die er offensichtlich auf dem Rückweg aus dem östlichen Gebiet Donezk im Zug aufgenommen hatte. Darin erklärte er zudem, die Ukraine müsse mehr Drohnen herstellen und importieren, um Menschenleben an der Front zu schützen.

Neue US-Militärhilfe in Höhe von 200 Millionen Dollar
Die USA stellen der Ukraine weitere Militärhilfe in Höhe von 200 Millionen US-Dollar (183 Millionen Euro) zur Verfügung. Das neue Paket umfasse unter anderem Munition für das Luftabwehrsystem Patriot, für die Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars, Panzerabwehrraketen vom Typ Javelin und Ersatzteile, teilte das Verteidigungsministerium mit. Zudem werde weitere Artilleriemunition und Ausrüstung zur Minenräumung aus Beständen des US-Militärs geliefert.

Die Vereinigten Staaten gelten als wichtigster Verbündeter der Ukraine im Abwehrkampf gegen die russische Invasion. Nach Pentagon-Angaben haben die USA seit dem Kriegsbeginn Ende Februar 2022 militärische Hilfe im Umfang von mehr als 43 Milliarden US-Dollar (rund 39 Milliarden Euro) für Kiew bereitgestellt oder zugesagt.

Lindner äussert Sympathie für Taurus-Lieferungen an die Ukraine
Bundesfinanzminister Lindner äusserte sich bei seinem Besuch in Kiew wohlwollend über eine mögliche Abgabe von Marschflugkörpern des Typs Taurus an die Ukraine. Der FDP-Chef sagte: «Die Ukraine muss diesen Krieg gewinnen. Deshalb ist es auch Teil unserer Verantwortung, dass die Durchhaltefähigkeit der Ukraine immer grösser ist als die Bösartigkeit, die von Putins Krieg ausgeht.» Die Bundesregierung wolle deshalb weiterhin alles in ihrer Macht stehende tun, um auch die militärischen Fähigkeiten der Ukraine zu stärken. Dazu sei bereits viel unternommen worden.

Mit Blick auf die Taurus-Debatte sagte Lindner, es gelte das übliche Verfahren. Deutschland werde im Kreis der Verbündeten beraten, was benötigt werde und was möglich sei. «Da ich weiss, dass viele für eine solche Unterstützung Sympathie haben, wie ich selbst auch, hoffe ich auf eine baldige, sehr baldige Klärung dieser Fragen.»

Russischer Kampfjet in südlicher Region Krasnodar abgestürzt
In der südrussischen Region Krasnodar stürzte offiziellen Angaben zufolge ein Kampfjet ab. Ersten Erkenntnissen zufolge sei ein Insasse ums Leben gekommen, meldete die Agentur Interfax unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau. Das Schulungsflugzeug vom Typ L-39 sei bei einem Trainingsflug gerade im Landeanflug gewesen, als es aus bislang ungeklärter Ursache auf den Flugplatz stürzte. Aus Krasnodar starten russische Kampfflugzeuge immer wieder auch ihre Angriffe auf die Ukraine. (awp/mc/ps)

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