Sixt errichtet «Brückenkopf» in den USA

Sixt errichtet «Brückenkopf» in den USA

Sixt-Chef Erich Sixt.

München – Mehr Wachstum, mehr Geschäftsreisen: Deutschlands grösster Autovermieter Sixt hat in den ersten drei Monaten seinen Gewinn mehr als verdreifacht. Vor allem die kräftig gewachsene Nachfrage nach Mietwagen trieb das Ergebnis. Und das soll in den kommenden Monaten auch so bleiben: «Sixt ist wieder bei der alten Ertragsstärke angekommen», sagte Firmenchef Erich Sixt am Montag.

Unter dem Strich verdiente der Autovermieter zwischen Januar und März 22,4 Millionen Euro – nach 6,4 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. In fünf Jahren will der Konzern aus Pullach bei München in Europa an die Spitze. Auch in den USA wagt Sixt zumindest einen vorsichtigen Angriff auf die Grossen der Branche. Mit einer ersten Station am Flughafen von Miami im Bundesstaat Florida geht es los. «Das ist unser Brückenkopf», sagte Sixt. Allerdings wolle er dort erst einmal vorsichtig bleiben. In den USA gebe es zwar viel Geld zu verdienen, aber eben auch viel zu verlieren. Dennoch sei es ein riesiger Vermietmarkt. Florida sei schon wegen der vielen europäischen Touristen, die Sixt kennen, ein reizvoller Markt.

Kooperationsprojekt mit BMW gebremst
Bei einem Wachstumsprojekt bremsen derzeit die Behörden Sixt ab. Das mit BMW geplante gemeinsame Car-Sharing-Unternehmen DriveNow kommt angesichts der noch ausstehenden Genehmigung des Kartellamts nicht in die Gänge. «Wir stehen in den Startlöchern», sagte Sixt. Das Unternehmen soll in München zunächst mit 300 Fahrzeugen starten und später ausgebaut werden. Die Behörde habe die erwartete Genehmigung nun für Ende Mai in Aussicht gestellt. Leicht rückgängig war zum Jahresauftakt der Umsatz, der mit 364,4 Millionen Euro um knapp 0,4 Prozent unter dem Wert des Vorjahres lag. Grund ist vor allem ein Rückgang bei den Leasinggeschäften. Wie schon zuvor verzichtete Sixt dabei auf weniger lukrative Geschäfte. Das Unternehmen hatte im vergangenen Jahr die herben Einbrüche der Krise verdaut – dank eines strikten Sparprogramms, aber auch dank des Verzichts auf wenig gewinnbringende Geschäfte.

«2011 wird besser als 2010»
Es gebe in den kommenden Monaten zwar Risiken für die Entwicklung, dennoch werde 2011 besser als 2010. Das Wachstum werde sich in den kommenden Monaten ein wenig abschwächen. Da das erste Quartal in der Branche traditionell das schwächste ist, zeige die Entwicklung aber weiter nach oben. In fünf Jahren soll der Konzern auch in Europa Marktführer sein. Bisher liegt Sixt auf dem Kontinent hinter den Konkurrenten Europcar, Avis und Hertz. Grosse Übernahmen werde es aber nicht geben. (awp/mc/ps)

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