Trump fordert von Maduro Rückgabe von Öl und Land
Washington – US-Präsident Donald Trump hat die grosse US-Militärpräsenz vor der venezolanischen Küste mit den Ölvorkommen des südamerikanischen Landes in Verbindung gebracht. Der Republikaner schrieb in einem Post auf der Plattform Truth Social, Venezuela habe den USA «Öl, Land und andere Vermögenswerte» gestohlen und forderte die «SOFORTIGE» Rückgabe. Die venezolanische Regierung wies die Forderung zurück. Die «groteske Drohung» sei ein schwerwiegender Verstoss gegen das Völkerrecht.
Anfang der 2000er Jahre hatte Venezuela Ölfelder verstaatlicht, betroffen waren ausländische und auch US-Firmen. Es folgte ein Streit über Entschädigungen.
Trump verschärfte den Ton gegen Venezuela weiter. Er bezeichnete die Regierung des autoritär regierenden Nicolás Maduro als Terror-Organisation und verhängte eine Blockade gegen sanktionierte Öltanker, die in Venezuela ein- oder auslaufen. Der US-Präsident drohte mit der Militärpräsenz in der Karibik, die schon seit längerem aufgestockt wurde. Das südamerikanische Land sei von der grössten Flotte umgeben, die jemals in der Geschichte Südamerikas zusammengestellt worden sei. Diese werde weiter anwachsen – bis zu dem Zeitpunkt der Rückgabe, schrieb Trump.
Venezuela verurteilt Trumps Drohung
Die venezolanische Regierung verurteilte Trumps «groteske Drohung» und bezeichnete sie als einen schwerwiegenden Verstoss gegen das Völkerrecht. In einer Mitteilung hiess es, Trump habe wieder einmal seine wahren Absichten offenbart, sich die Ölvorkommen Venezuelas aneignen zu wollen.
Caracas bekräftigte die Souveränität des Landes über all seine Ressourcen sowie sein Recht auf freie Schifffahrt und Handel. Das Land werde in strikter Übereinstimmung mit der UN-Charta handeln und «in perfekter Einheit von Bevölkerung, Militär und Polizei» seine Rechte und sein Staatsgebiet auf friedlichem Wege verteidigen.
Maduros Regierung «TERRORISTISCHE ORGANISATION»
Trump bezeichnete das Regime in Venezuela unter anderem wegen des angeblichen Diebstahls von US-Vermögenswerten als «AUSLÄNDISCHE TERRORISTISCHE ORGANISATION». Der US-Präsident warf der Regierung Maduros vor, mit Öl aus «diesen gestohlenen Ölfeldern», sich zu finanzieren und warf dem Land auch Drogen-«Terrorismus», Menschenhandel, Mord und Entführungen vor.
Trump verfügt Blockade sanktionierter Öltanker
Trump verfügte eine «TOTALE UND VOLLSTÄNDIGE BLOCKADE ALLER SANKTIONIERTEN ÖLTANKER», die nach Venezuela ein- oder aus dem Land auslaufen. Bereits vor Tagen hatten die USA einen Öltanker vor der Küste Venezuelas beschlagnahmt.
Maduro wirft den USA vor, es bei der Eskalation des Konflikts vor allem auf Öl abgesehen zu haben und einen Machtwechsel in Caracas erzwingen zu wollen. Trump sagte unlängst, Maduros Tage als Präsident seien gezählt.
Die USA hatten zuletzt Kräfte in der Karibik zusammengezogen. Ein Flugzeugträger, das grösste Kriegsschiff der Welt, verlegten die USA in die Region. Es gab zahlreiche tödliche Angriffe des Militärs auf Boote mit Menschen, die Drogen geschmuggelt haben sollen. Kritiker werten das Vorgehen als Verstoss gegen das Völkerrecht, Trumps Regierung spricht hingegen von einem legitimen Kampf gegen «Drogenterroristen».
Die USA haben ein grosses Drogenproblem. Trump macht andere Länder dafür verantwortlich. Trump hatte zuletzt immer wieder baldige Bodeneinsätze in der Region angekündigt. Vor einiger Zeit bestätigte der US-Präsident bereits öffentlich, dass er auch verdeckte Einsätze des Auslandsgeheimdienstes CIA in Venezuela genehmigt habe. (awp/mc/pg)