Trump zu Zöllen und Folgen für USA: Es ist den Preis wert

Washington – US-Präsident Donald Trump verteidigt seine umstrittene Entscheidung, weitreichende Zölle gegen Kanada, Mexiko und China zu verhängen. Die USA seien nicht mehr das «dumme Land», das von allen ausgenutzt werde, schrieb Trump auf der Plattform Truth Social. In Anspielung darauf, dass der Schritt in den USA zu höheren Verbraucherpreisen führen dürfte, schrieb er: «Wird es Schmerzen geben? Ja, vielleicht (und vielleicht auch nicht!).»
Der Schritt werde Amerika aber wieder grossartig machen, «und das wird den Preis wert sein, der dafür zu zahlen ist». Trump versprach einmal mehr: «Das wird das goldene Zeitalter Amerikas sein!»
Trump: Kanada ist ohne USA nicht lebensfähig
In einem anderen Beitrag ging Trump explizit den nördlichen Nachbarn und Verbündeten Kanada an und argumentierte, die USA seien in keiner Weise auf Kanada angewiesen, doch Kanada könne ohne die USA einpacken. «Wir brauchen nichts von dem, was sie haben», schrieb er. «Wir verfügen über unbegrenzte Energie, sollten unsere eigenen Autos herstellen und haben mehr Holz, als wir jemals verwenden können.» Ohne den Handel mit den USA, den Trump als «massive Subventionierung» darstellte, höre «Kanada auf, als lebensfähiges Land zu existieren. Das ist hart, aber wahr!» Erneut schlug Trump vor, Kanada solle sich besser den USA anschliessen und der 51. US-Bundesstaat werden. Dann müsste das Land auch keine Zölle zahlen, schob er nach.
EU warnt Trump nach Zollentscheidungen vor Handelskrieg
Die EU-Kommission hat Trump nach seinen jüngsten Zollentscheidungen vor den Folgen von möglichen Handelskriegen gewarnt. «Die Europäische Union bedauert die Entscheidung der USA, Zölle gegen Kanada, Mexiko und China zu erheben», sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel. Offene Märkte und die Einhaltung internationaler Handelsregeln seien unerlässlich für ein starkes und nachhaltiges Wirtschaftswachstum. Zölle verursachten unnötige wirtschaftliche Störungen und trieben die Inflation an. Sie schadeten allen Seiten.
Zu möglichen Zollentscheidungen Trumps auch gegen die EU sagte der Sprecher, die EU werde entschieden auf jeden Handelspartner reagieren, der unfair oder willkürlich Zölle auf Waren erhebe. «Unsere Handels- und Investitionsbeziehungen mit den USA sind die grössten der Welt. Es steht viel auf dem Spiel», betonte er. Aus Sicht der EU sollten beide Seiten daran arbeiten, die bestehenden Beziehungen zu stärken. Der Sprecher unterstrich, derzeit seien keine zusätzlichen US-Zölle auf EU-Produkte bekannt.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte sich im Januar bereits ähnlich geäussert. Sie verwies beim Weltwirtschaftsforum in Davos darauf, dass es keine anderen Volkswirtschaften in der Welt gebe, die so eng miteinander verflochten seien wie die der EU und der USA. Europäische Unternehmen beschäftigten in den USA 3,5 Millionen Amerikanerinnen und Amerikaner. Und eine weitere Million amerikanische Arbeitsplätze hingen direkt vom Handel mit Europa ab. (awp/mc/pg)