Ukrainische Armee wehrt nach eigenen Angaben russische Angriffe im Osten ab

Ukrainische Armee wehrt nach eigenen Angaben russische Angriffe im Osten ab

Kiew – Die ukrainischen Streitkräfte haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Kiew russische Vorstösse im Osten des Landes zurückgeschlagen.

Ein Ministeriumssprecher sagte, russische Truppen hätten versucht, die Linien in den Gebieten von Rubischne, Popasna, Sjewjerodonezk, Marjinka und Awdijiwka zu durchbrechen. Zudem sei ein Vorstoss von Isjum in Richtung Barwenkowo und Slowjansk in Gang.

In der West- und Zentralukraine sind nach ukrainischen Angaben am Morgen mehrere Raketen eingeschlagen. Dabei wurden nach Angaben der ukrainischen Eisenbahn auch fünf Bahnhöfe getroffen. Demnach mussten aus Sicherheitsgründen die Route und der Fahrplan von mehreren Zügen geändert werden. Unabhängig zu überprüfen sind diese Angaben nicht.

UN-Generalsekretär soll zu Mariupol vermitteln
Um eingeschlossene Zivilistinnen und Zivilisten aus dem Stahlwerk Asow-Stahl in Mariupol zu retten, setzt die Ukraine auf Vermittlung von UN-Generalsekretär António Guterres. Man bitte ihn, «Initiator und Garant eines humanitären Korridors» zu werden, sagte die ukrainische Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk. Mitarbeiter der UN und des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz sollten die Evakuierungsmöglichkeit überwachen.

Guterres soll morgen mit der russischen Führung in Moskau sprechen und wird am Donnerstag in Kiew erwartet. Russland rechne damit, dass dabei auch die Lage in Mariupol und dem belagerten Stahlwerk Asowstal zur Sprache komme, sagte der stellvertretende russische Aussenminister Andrej Rudenko. Russlands Verteidigungsministerium hatte am Morgen angekündigt, am Nachmittag Kampfhandlungen einzustellen, damit Zivilisten das Stahlwerk verlassen können. Die festsitzenden Zivilisten dürften sich aussuchen, in welche Richtung sie das Werk verlassen wollten. Wereschtschuk erklärt hingegen, dass es keine Vereinbarung für einen Fluchtkorridor aus dem belagerten Werksgelände gibt.

Moskau weist 40 deutsche Diplomaten aus
Derweil hat Russland 40 deutsche Diplomaten zu «unerwünschten Personen» erklärt und damit deren Ausweisung verfügt. Dem deutschen Botschafter in Moskau sei am Montag ein Protestschreiben gegen die unfreundliche Politik Berlins und gegen die Ausweisung von 40 russischen Diplomaten Anfang April übergeben worden, teilte das Aussenministerium in Moskau mit. Die Zahl entspricht der Deutschen Presse-Agentur zufolge etwa einem Drittel des deutschen diplomatischen Korps in Russland.

Die Reaktion wurde von der deutschen Seite schon seit Wochen erwartet. Berlin hatte zuvor 40 russische Diplomaten, die in Deutschland als mutmassliche Spione tätig gewesen sein sollen, zu «unerwünschten Personen» erklärt.

5,2 Millionen ukrainische Geflüchtete
Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR sind innerhalb von 24 Stunden mehr als 45’000 weitere Menschen aus der Ukraine geflüchtet. Insgesamt flohen bereits mehr als 5,2 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer vor dem russischen Angriffskrieg. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) der Vereinten Nationen sind seit Beginn der Invasion zudem fast 220’000 Bürger aus Drittländern in die Nachbarländer geflohen. Darüber hinaus schätzt die IOM, dass mehr als 7,7 Millionen Menschen innerhalb der Ukraine auf der Flucht sind.

Die Schweiz hat laut dem Staatssekretariat für Migration vom Montag bisher 40’510 Geflüchtete registriert. Davon haben 33’280 Personen den Schutzstatus S erhalten.

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