Unternehmensstimmung in der Eurozone bricht massiv ein

Unternehmensstimmung in der Eurozone bricht massiv ein
(Bild: Adobe Stock)

London – Die Unternehmensstimmung in der Eurozone ist im März wegen der Corona-Krise mit Rekordgeschwindigkeit eingebrochen. Wie das Marktforschungsinstitut IHS Markit am Freitag in London nach einer zweiten Schätzung mitteilte, fiel der von ihm erhobene Einkaufsmanagerindex um beispiellose 21,9 Punkte auf 29,7 Zähler. Das ist ein Rekordtief, das selbst den Tiefpunkt während der globalen Finanzkrise klar unterschreitet. Eine erste Schätzung von Markit war etwas höher ausgefallen.

Besonders stark verloren die Indikatoren, die auf einer Umfrage basieren, im Dienstleistungssektor. Während die Stimmung unter Dienstleistern um 26,2 Punkte auf ein Rekordtief von 26,4 Punkte abstürzte, fiel sie im Industriesektor weniger stark. Hier wurde mit 44,5 Punkten der tiefste Stand seit etwa siebeneinhalb Jahren markiert.

Besonders heftige Abstürze im Dienstleistungssektor Italiens und Spaniens
In Italien und Spanien, die beide besonders hart von der Corona-Krise betroffen sind, fielen die Indikatoren massiv zurück. Besonders heftig waren die Abstürze im Dienstleistungssektor. In Italien brach der Indikator um 34,7 Punkte auf 17,4 Zähler ein. In Spanien sackte die Kennzahl um 29,1 Punkte auf 23,0 Zähler ab. Das sind jeweils Rekordabstürze und historische Tiefstände. In Deutschland und Frankreich stürzten die Dienstleistungsindikatoren ebenfalls massiv ab.

Der Absturz der Indikatoren sei angesichts der scharfen Massnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie kein Wunder, kommentierte Markit-Chefökonom Chris Williamson. «Unsere Daten deuten auf einen Einbruch der Eurozone-Wirtschaftsleistung von annähernd 10 Prozent hin.» Der Dienstleistungssektor sei besonders stark betroffen, da die Reise- und Tourismusbranche, das Gaststättengewerbe und die Freizeitindustrie massiv unter den erlassenen Restriktionen litten. Dem Abwärtstrend habe sich kein Land entziehen können. (awp/mc/ps)

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