US-Wirtschaft scheint etwas stärker zu wachsen

US-Wirtschaft scheint etwas stärker zu wachsen

Washington – Das US-Wachstum hat sich zum Jahresende hin offenbar etwas verstärkt. In neun von zwölf beobachteten Regionen sei das Wachstumstempo von Ende November bis Ende Dezember «moderat» gewesen, heisst es in dem am Mittwochabend veröffentlichten Konjunkturbericht (Beige Book) der Notenbank Fed. In zwei Bezirken sei das Wachstum eher mässig ausgefallen, in einem Distrikt sei es in etwa gleich geblieben. Verglichen mit dem vorherigen Beige Book lesen sich die Ausführungen leicht zuversichtlicher.

Für die meisten Regionen sei der Wachstumsausblick positiv, schreibt die Fed. In vielen Bezirken hätten die Einzelhändler über bessere Geschäfte berichtet. Auch bei den Dienstleistern sei es überwiegend besser gelaufen, die Industrieproduktion sei weiter gewachsen. Die Lage am einst krisengeschüttelten Häusermarkt habe sich erneut verbessert, sowohl im privaten als auch im gewerblichen Bereich. Das allgemeine Preisniveau wird als stabil oder allenfalls leicht steigend umschrieben. Stärkeren Preisauftrieb durch nennenswert höhere Gehälter oder Löhne scheint es nicht zu geben.

Wachstumskurs im Schlussquartal 2013 fortgesetzt
Der Bericht lässt wie aktuelle Konjunkturdaten darauf schliessen, dass die amerikanische Wirtschaft ihren Wachstumskurs im Schlussquartal 2013 fortgesetzt hat. Erste Zahlen werden Ende Januar erwartet. Bis zuletzt hatte sich das Wachstumstempo stetig erhöht. Im dritten Quartal lag die Wirtschaftsleistung 4,1 Prozent höher als ein Quartal zuvor. Dieser Wert ist allerdings auf das Jahr hochgerechnet. Ohne Annualisierung hätte das Wachstum etwa ein Prozent betragen.

Soweit sich das robuste Wachstum im laufenden Jahr fortsetzt, will die Federal Reserve ihre immer noch sehr lockere Geldpolitik Zug um Zug zurücknehmen. Ein erster Schritt wurde bereits im Dezember vorgenommen. Seinerzeit reduzierte die Fed ihre zur Konjunkturbelebung aufgelegten Wertpapierkäufe erstmals seit über einem Jahr. Gegenwärtig kauft die Fed pro Monat Staatsanleihen und Hypothekenpapiere im Wert von 75 Milliarden Dollar. Viele Beobachter rechnen damit, dass sie dieses Volumen auf ihrer nächsten Zinssitzung Ende Januar weiter reduzieren wird.

Keine Reaktionen an Finanzmärkten
Das Beige Book gibt streng genommen nicht die Einschätzung der Federal Reserve über die Binnenkonjunktur wider. Vielmehr resultiert der Bericht auf Äusserungen etwa von Unternehmensvertretern. Die Notenbank fasst die Aussagen lediglich zusammen. Der jüngste Bericht wurde von der regionalen Notenbank von Boston erstellt. An den Kapitalmärkten spielte die Veröffentlichung keine Rolle. (awp/mc/ps)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert