Der Arbeitsmarkt in den USA brummt

Der Arbeitsmarkt in den USA brummt
(Photo by Charles Koh on Unsplash)

Washington – Der US-Arbeitsmarkt hat sich im August in robuster Verfassung gezeigt. Die Zuwächse bei der Beschäftigung und bei den Löhnen übertrafen die Erwartungen von Experten und die Arbeitslosenquote blieb weiter niedrig, wie aus am Freitag in Washington veröffentlichten Daten des US-Arbeitsministeriums hervorgeht. Experten sehen nun für die US-Notenbank Fed endgültig den Weg frei für eine Leitzinsanhebung noch in diesem Monat.

Ausserhalb der Landwirtschaft seien 201 000 Stellen hinzugekommen, teilte das Ministerium mit. Analysten hatten im Mittel mit 190 000 neuen Jobs gerechnet. Allerdings wurde der Aufbau in den beiden Vormonaten um insgesamt 50 000 Stellen nach unten korrigiert. Der US-Dollar gewann nach der Veröffentlichung kräftig an Wert und liess den Euro im Gegenzug um ein halbes Prozent abwerten. Die Renditen auf US-Staatspapiere legten zu.

Leitzinserhöhung erwartete
«Insgesamt ist der Arbeitsmarkt robust und spiegelt die freundliche Konjunktur wider», kommentierte Patrick Boldt, Experte bei der Landesbank Helaba. «Die US-amerikanische Notenbank dürfte demnach eine Leitzinserhöhung Ende dieses Monats beschliessen.»

Löhne steigen stärker als prognostiziert
Besonderes Augenmerk legen die Notenbanker auf die Lohnentwicklung, weil sie ein wichtiger Einflussfaktor für die Preisentwicklung ist. Die durchschnittlichen Stundenlöhne legten im August im Monatsvergleich um 0,4 Prozent zu. Volkswirte hatten im Schnitt mit einem Anstieg um 0,2 Prozent gerechnet, nach 0,3 Prozent im Juli. Im Jahresvergleich stiegen die Löhne um 2,9 Prozent. Auch dies lag über den Erwartungen und es handelt sich um den stärksten Zuwachs im aktuellen Konjunkturaufschwung.

Gemessen an der niedrigen Arbeitslosenquote sei dies aber im historischen Vergleich noch immer ein geringer Lohnzuwachs, meint Thomas Gitzel, Chefvolkswirt bei der VP Bank. Die Arbeitslosenquote blieb im August mit 3,9 Prozent unverändert niedrig. Analysten hatten sogar mit einem Rückgang auf 3,8 Prozent gerechnet – und damit zurück auf das im Mai erreichte niedrigste Niveau seit 18 Jahren. (awp/mc/pg)

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