USA: Inflation zieht stärker als erwartet an

USA: Inflation zieht stärker als erwartet an

Washington – Teurere Mieten und Lebensmittel haben die Verbraucherpreise in den USA stärker als erwartet steigen lassen. Im März zog die Inflationsrate von 1,1 Prozent im Vormonat auf 1,5 Prozent an, wie das Arbeitsministerium am Dienstag in Washington mitteilte. Analysten hatten nur mit einem Anstieg auf 1,4 Prozent gerechnet.

Die Teuerungsrate nähert sich damit wieder dem Zielwert der US-Notenbank Fed von etwa zwei Prozent. Analysten sehen vorerst aber noch keine Inflationsrisiken aufziehen, die die Währungshüter unter Handlungsdruck setzen könnten. «Es besteht kein Anlass, die Erwartungen über den Zeitpunkt der Zinswende weiter nach hinten zu verschieben», sagt Ökonom Johannes Jander von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba).

Verbraucherpreise um 0,2 % gestiegen
Im Monatsvergleich stiegen die Verbraucherpreise im März um 0,2 Prozent. Am Markt war ein Plus von 0,1 Prozent erwartet worden. Vor allem steigende Lebensmittelpreise und höhere Mietkosten sind für den Inflationsschub verantwortlich. Doch auch ohne schwankungsanfällige Komponenten wie Energie und Lebensmittel (Kernrate) erhöhte sich das Preisniveau stärker als erwartet um 1,7 Prozent zum Vorjahr und um 0,2 Prozent zum Vormonat.

«Die Kernrate dürfte dieses Jahr auf zwei Prozent steigen und nächstes Jahr darüber hinaus, das könnte die Fed durchaus auf dem falschen Fuss erwischen», sagt Experte Paul Dales vom Analysehaus Capital Economics..

Anstieg der Nettokapitalzuflüsse
Im Februar haben sich die Nettokapitalzuflüsse in die USA deutlich verstärkt. Per Saldo flossen der weltgrössten Volkswirtschaft per Saldo 167,7 Milliarden Dollar zu, wie das Finanzministerium in Washington mitteilte. Im Vormonat fanden nur revidierte 87,0 Milliarden Dollar (zunächst: 83,0 Milliarden Dollar) den Weg in die grösste Volkswirtschaft der Welt. Die USA benötigen einen hohen Zufluss an Kapital, um ihr Defizit in der Leistungsbilanz zu finanzieren.

Die am Markt besonders beachteten langfristigen Kapitalzuflüsse fielen im Februar fast dreimal so stark aus wie erwartet. Nach revidiert 7,7 Milliarden Dollar (zuvor 7,3 Milliarden Dollar) im Vormonat, erhielten die USA einen Nettozufluss von 85,7 Milliarden Dollar. Volkswirte hatten nur 30,0 Milliarden Dollar erwartet.

Empire-State-Index fällt überraschend
Die Stimmung der Industrie im US-Bundesstaat New York hat sich im April überraschend eingetrübt. Der Empire-State-Index fiel von 5,61 Punkten im Vormonat auf 1,29 Zähler, wie die regionale Vertretung der US-Notenbank in New York mitteilte. Dies ist der tiefste Stand seit vergangenen November. Ökonomen hatten hingegen mit einem Anstieg auf 8,00 Zähler gerechnet. Der Index misst die Geschäftstätigkeit des produzierenden Gewerbes im Staat New York. Ein Indexstand über Null deutet einen Anstieg der Aktivität an.

NAHB-Wohnungsmarktindex steigt weniger als erwartet
Der US-Häusermarkt hat sich im April nicht von dem starken Einbruch im Winter erholt. Der NAHB-Hausmarktindex stieg lediglich von revidiert 46 Punkten im Vormonat auf 47 Punkte, wie die National Association of Home Builders mitteilte. Bankenvolkswirte hatten jedoch mit einem Anstieg auf 49 Punkte gerechnet. In einer ersten Schätzung war für März noch ein Wert von 47 Punkten ermittelt worden.

Der Indikator hat damit auch im April nicht den starken Rückschlag im Februar wett gemacht. Der Indikator war damals um zehn Punkte eingebrochen. Analysten hatten das kalte Winterwetter für den starken Rückgang verantwortlich gemacht. Der NAHB-Index ist ein Stimmungsbarometer der nationalen Organisation der Wohnungsbauunternehmen. In einer monatlichen Umfrage werden die aktuelle Lage und die Erwartungen der Branche abgefragt. Werte über 50 Punkten signalisieren, dass die Mehrheit der Häuserbauer die Bedingungen positiv beurteilt. (awp/mc/pg)

 

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