Wal-Mart bremst Abwärtstrend in den USA

Wal-Mart bremst Abwärtstrend in den USA

Mike Duke, CEO Wal-Mart.

Bentonville – Der weltgrösste Einzelhandelskonzern Wal-Mart hat im 2. Quartal den Abwärtstrend in den USA gebremst. Erstmals seit acht Quartalen mit sinkenden Umsätzen blieben die Erlöse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stabil. Im Ausland wuchs der Konzern erneut kräftig, so dass die Umsätze insgesamt um 5,4 Prozent auf 109,4 Milliarden US-Dollar zulegten.

Der Überschuss stieg um 5,7 Prozent auf 3,8 Milliarden Dollar, das entspricht 1,09 Dollar je Aktie. Mit den Zahlen übertraf Wal-Mart die Erwartungen von Analysten leicht. Für den weiteren Jahresverlauf gab sich das Management zuversichtlich und hob die Prognose etwas an. Nun rechnet es mit einem Gewinn pro Anteilsschein zwischen 4,41 und 4,51 Dollar, zuvor hatte es 4,35 bis 4,50 Dollar in Aussicht gestellt. Im vergangenen Jahr waren es 4,18 Dollar. Für das dritte Quartal prognostiziert Wal-Mart einen Gewinn zwischen 0,95 und 1 Dollar je Aktie. Vorbörslich notierte die Aktie leicht im Plus, während der Gesamtmarkt etwas schwächer eingeschätzt wurde.

Auch Home Depot steigert sich
Auch die weltgrösste Baumarktkette Home Depot erwirtschaftete im zweiten Quartal Zuwächse. Der Nettogewinn stieg von Mai bis Juli um 14,3 Prozent auf 1,4 Milliarden US-Dollar, erklärte das US-Unternehmen in Atlanta. Der Umsatz kletterte um 4,2 Prozent auf 20,2 Milliarden Dollar. Getrieben wurden die Erlöse unter anderem durch den umfangreichen Reparaturbedarf nach den heftigen Wirbelstürmen in der ersten Jahreshälfte.

Noch kein Ende der Konsumschwäche in Sicht
Wal-Mart sprach von «ermutigenden» Ergebnissen in den USA, wo der Konzern immer noch mehr als zwei Drittel seines Umsatzes macht. Allerdings sieht auch Wal-Mart angesichts der hohen Arbeitslosigkeit noch kein Ende der allgemeinen Konsumschwäche im Land. «Wir sehen weiter mit Sorge den wirtschaftlichen Druck, der auf unseren Kunden lastet», sagte US-Chef Bill Simon. Sorgen bereiten dem Konzern etwa hohe Benzinpreise, die die preissensible Wal-Mart-Kundschaft empfindlich treffen. Wal-Mart muss etwa feststellen, dass die Zahl der Kundenbesuche abnimmt, auch wenn dann pro Einkauf mehr gekauft wird.

Zukäufe bei Wal-Mart
Zuletzt verlor Wal-Mart in den USA auch Marktanteile. Vor allem der direkte Rivale Target und der Onlinehändler Amazon profitierten. Auch Aldi ist mittlerweile breit in den Vereinigten Staaten aufgestellt. Wal-Mart steuert inzwischen gegen und setzt wieder stärker auf günstige Preise. Zudem versucht der Konzern mit kleineren Läden in den Innenstädten Fuss zu fassen.

Gut läuft weiter das Geschäft der Tochter Sam’s Club, einem Warehouse Club, bei dem nur Mitglieder einkaufen dürfen. Zudem baut der Konzern sein Auslandsgeschäft auf. So schluckte Wal-Mart erst kürzlich die Einkaufskette Netto in Grossbritannien und die Massmart-Supermärkte im südlichen Afrika. (awp/mc/pg)

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