ZEW-Konjunkturerwartungen brechen ein

ZEW-Konjunkturerwartungen brechen ein

ZEW-Präsident Wolfgang Franz.

Mannheim – Die Konjunkturzuversicht deutscher Finanzexperten hat sich im August drastisch eingetrübt. Die ZEW-Konjunkturerwartungen sind um 22,5 Punkte auf minus 37,6 Zähler eingebrochen, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mitteilte.

Von der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX befragte Volkswirte hatten mit einem viel geringeren Rückgang auf minus 26,2 Zähler gerechnet. Auch die Lagebeurteilung gab ungewöhnlich stark nach. Sie sank um 37,1 Punkte auf 53,5 Zähler.

Sechster Rückgang in Folge
Damit sind die ZEW-Konjunkturerwartungen das sechste Mal in Folge rückläufig. Zudem haben sie sich noch weiter von ihrem historischen Mittelwert bei 25,9 Punkten entfernt.

Makroökonomische Unsicherheit weiter erhöht
«Die Angst vor einer Rezession in den USA zusammen mit der Herabstufung der Kreditwürdigkeit amerikanischer Staatsanleihen hat die makroökonomische Unsicherheit weiter erhöht», kommentierte das ZEW. Darüber hinaus verweisen die Forscher auf die europäische Schuldenkrise und schwache Wachstumszahlen im zweiten Quartal. Insgesamt gebe dies Anlass für konjunkturelle Skepsis.

Schon geäusserte Skepsis drastisch verstärkt
«Die bisher schon geäusserte Skepsis der Finanzmarktexperten bezüglich der künftigen konjunkturellen Entwicklung hat sich dramatisch verstärkt», kommentierte ZEW-Präsident Wolfgang Franz. «Die Erwartungen stehen überdies im Einklang mit dem Konjunkturpessimismus auf den Aktienmärkten.»

Für den Euroraum ergibt sich ein ähnliches Bild wie für Deutschland. Hier gaben die Konjunkturerwartungen ebenfalls stark um 33,0 Punkte auf minus 40,0 Zähler nach. Die Lageeinschätzung sank um 21,4 Punkte auf minus 19,1 Zähler. (awp/mc/pg)

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