Blackberry steigt aus Smartphone-Entwicklung aus

Blackberry steigt aus Smartphone-Entwicklung aus
John Chen, CEO BlackBerry. (Bild: blogs.blackberry.com)

Waterloo – Es ist das Ende einer Ära: Der Smartphone-Pionier Blackberry wird nach andauernden Verlusten keine Computer-Handys mehr selbst entwickeln. Diese Arbeit solle an Partner ausgelagert werden, kündigte Blackberry-Chef John Chen am Mittwoch an. Ein Beispiel für die neue Strategie sei ein Gemeinschaftsunternehmen in Indonesien, in dem Blackberry sich auf die Software-Entwicklung fokussiert. Schon das jüngste Modell DTEK50 war eigentlich ein Telefon des Herstellers Alcatel mit Blackberry-Logo.

Blackberry hatte die Anfangsjahre des Smartphone-Geschäfts geprägt, seine Geräte wurden jedoch von Telefonen mit dem Android-System von Google sowie dem iPhone von Apple in die Bedeutungslosigkeit verdrängt. Der Marktanteil war zuletzt an die Marke von 0,1 Prozent geschrumpft. Im vergangenen Geschäftsquartal wurde Blackberry noch 400 000 Telefone los.

Fokus auf Software und Dienstleistungen für Unternehmen
Chen richtet Blackberry vor allem auf das Geschäft mit Software und Dienstleistungen für Unternehmen aus und will so im laufenden Geschäftsjahr aus der Verlustzone kommen. Er hatte wiederholt angekündigt, dass er das Hardware-Geschäft fallen lassen werde, wenn es nicht aus den roten Zahlen kommt. Erwogen wurde auch schon, das eigene Betriebssystem aufzugeben und auf Android umzusteigen.

Verlust von fast 400 Mio Dollar im 2. Geschäftsquartal
In dem Ende August abgeschlossenen zweiten Geschäftsquartal verbuchte Blackberry einen Verlust von 372 Millionen US-Dollar nach einem kleinen Gewinn von 51 Millionen Dollar ein Jahr zuvor. Der Umsatz fiel von 490 auf 334 Millionen Dollar. Analysten hatten zwar mit höheren Erlösen gerechnet, doch unter dem Strich fiel das Ergebnis besser als erwartet aus. Das Unternehmen hob zudem den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr an. Die Aktie legte um rund vier Prozent zu – auch angesichts der Hoffnung, dass Blackberry mit dem Verzicht auf die Hardware-Entwicklung die Kosten drücken kann. Seit Jahresbeginn hatte der Kurs allerdings 15 Prozent eingebüsst.

«Wir erreichen mit unserer Strategie einen Wendepunkt», verkündete Chen. Im zweiten Quartal sei der Software-Umsatz im Jahresvergleich verdoppelt worden. «Unsere finanzielle Basis ist stark und unsere Neuausrichtung auf Software greift.» (awp/mc/pg)

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