Business Intelligence: Unternehmen haben ihre Daten nicht im Griff

Business Intelligence: Unternehmen haben ihre Daten nicht im Griff

Nicolas Vezin, CEO Steria Schweiz. (Foto: Steria Schweiz)

Zürich – Europäische Unternehmen investieren zu wenig in Business Intelligence, um eine einwandfreie Datenbasis sicherzustellen. 38 Prozent geben an, Datenqualität sei die zentrale Herausforderung im BI-Umfeld. Ein weiteres Viertel empfindet das Datenqualitätsniveau als undurchsichtig und inkonsistent. Die Folgen sind nicht zu unterschätzen. Denn eine gute Datenqualität ist das Fundament, auf dem wirtschaftlich massgebliche Entscheidungen getroffen werden. Das sind Ergebnisse der Studie „Business Intelligence Maturity Audit“ von Steria, für die Teilnehmer aus zwanzig europäischen Ländern befragt wurden.

Unzureichende Datenqualität ist das am häufigsten genannte Problemfeld im Bereich Business Intelligence (BI). Europas Unternehmen haben diese Fehlentwicklung erkannt, aber noch nicht gelöst. Ein Drittel der Befragten gibt an, dass Mängel im Bereich Datenqualität eher zufällig identifiziert werden. Dabei können diese ernsthafte wirtschaftliche Schäden verursachen. Ein prominentes Beispiel sind mehrfach abgelegte Kundendaten, bei denen die Schreibweise des Namens variiert. Ein Mitarbeiter, der auf diese Daten zugreift, muss Zeit und Mühe investieren, um die richtige Schreibweise zu ermitteln. Vertrauensverlust und Mehraufwand bei den Nutzern sind die Folge. Bleibt der Fehler unentdeckt, kann der Schaden von falsch zugestellten Rechnungen bis hin zum Kundenverlust reichen.

Fehlen standardisierter Prozesse
Um solche Defizite zu vermeiden, muss den Ursachen schlechter Datenqualität auf den Grund gegangen werden. Häufig besteht ein Zusammenhang zum Fehlen standardisierter Prozesse. So zeigt die Analyse, dass 40 Prozent  der Firmen, die keinen geregelten Prozess für Datenqualitätsmanagement besitzen, mangelnde Datenqualität als Herausforderung nennen. Bei den Unternehmen, die bereits verbindliche Standards für die Erfassung und Pflege der Daten haben, sind es nur 24 Prozent. „Ohne verbindliche Standards schieben sich die Beteiligten gegenseitig den schwarzen Peter zu“, sagt Studienleiter Volker Ossendoth von Steria Mummert Consulting. „Jeder formatiert die Daten nach seinen persönlichen Vorstellungen. Das Ergebnis ist eine inkonsistente Datenbasis, deren Instandsetzung Zeit und Geld kostet.“

Unternehmen aus der DACH-Region bewerten Datenqualität besser
Im Ländervergleich lassen sich weitere Faktoren für schlechtes und gutes Datenmanagement identifizieren. Teilnehmer aus der Region Deutschland, Österreich, Schweiz (DACH) bewerten ihre Datenqualität deutlich besser als Unternehmen aus den übrigen Ländern. Im Vergleich zu ihren europäischen Nachbarn liegen sie in fast allen Bereichen eine Schulnote vor der Konkurrenz. Knapp ein Drittel der Befragten aus der DACH-Region gibt an, ein Data-Ownership mit verbindlichen Zuständigkeiten zu nutzen. Damit führen sie die Liste in diesem Feld an. In Unternehmen aus anderen Regionen existiert zwar auch eine Form von Data-Ownership, meist aber fehlen fachliche Prozesse und verbindliche Regelungen.

„Es zeigt sich, dass Unternehmen zu allererst eine zuverlässige Datenbasis schaffen müssen, um ihre Business Intelligence voranzutreiben“, sagt Dr. Carsten Dittmar, BI-Experte bei Steria Mummert Consulting. Dies erfolgt im Idealfall auf verschiedenen Ebenen: Technische Hilfsmittel sind dabei nur der erste Schritt. Um Zuständigkeiten zu definieren, eignet sich ein Data-Ownership-Konzept, bei dem verbindlich festgelegt wird, wem die Daten gehören und wer dafür verantwortlich ist. Unterstützung der Anwender und klare Vorgaben zum angestrebten Datenqualitätsniveau vereinfachen es, das Ziel im Blick zu behalten. „Die Unternehmen sollten Datenqualität ganz oben auf ihre Agenda setzen“, rät Dittmar. „Nur dann können sie die Potentiale moderner BO tatsächlich nutzen und sich einen wirtschaftlichen Vorteil verschaffen.“

Hintergrund
Die Studie „biMA® 2012/13“ (Business Intelligence Maturity Audit) wurde nach den Jahren 2004, 2006 und 2009 nun bereits zum vierten Mal durchgeführt. Dabei kommen die Teilnehmer erstmals nicht nur aus dem deutschsprachigen Raum, sondern aus 20 europäischen Ländern. Mit mehr als 650 Teilnehmern gehört die Studie zu den grössten Analysen zum Thema Business Intelligence in Europa. Die methodische Basis bilden das von Steria entwickelte BI-spezifische Reifegradmodell Business Intelligence Maturity Model (biMM®) sowie die darauf aufbauende Analysemethode Business Intelligence Maturity Audit (biMA®).

Download Studie

Über Steria: 
Steria bietet Business-Services auf Basis modernster Informationstechnologien und verbindet die tiefgehende Kenntnis der Geschäftsprozesse seiner Kunden mit einer umfassenden Expertise in IT und Business Process Outsourcing. So gelingt es dem Unternehmen, den Herausforderungen seiner Kunden mit innovativen Lösungen zu begegnen. Durch seinen kooperativen Beratungsstil arbeitet Steria eng und partnerschaftlich mit seinen Kunden zusammen, begleitet sie bei ihren Transformationsprozessen und stellt so sicher, dass sie sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können. 20’000 Steria Mitarbeiter in 16 Ländern stehen hinter den Systemen, Services und Prozessen, die Tag für Tag die Welt in Gang halten, und berühren dabei das Leben von Millionen Menschen weltweit. 1969 gegründet, unterhält Steria heute Standorte in Europa, Indien, Nordafrika und Südostasien. Der Umsatz des Unternehmens betrug im Jahr 2012 1,83 Milliarden Euro. Über 20 Prozent* des Kapitals ist im Besitz der Steria-Mitarbeiter. Die Gruppe, mit Hauptsitz in Paris, ist an der Euronext, Paris gelistet. (*): including “SET Trust” and “XEBT Trust” (4.15% of capital)

Über Steria Schweiz AG:
Die Steria Schweiz AG vereinigt Expertise in den Bereichen Consulting, Systemintegration sowie IT-Outsourcing und konzentriert sich auf die Wirtschaftssektoren Öffentliche Verwaltung, Finanzwirtschaft und Industrie. Das Unternehmen ist in der Schweiz mit 160 Mitarbeitern vertreten.

 

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