Googles Werbegeschäft wächst weiter schnell

Googles Werbegeschäft wächst weiter schnell
Google erneut im Visier der Wettbewerbshüter.

Mountain View – Google profitiert weiterhin massiv vom Boom der Online-Werbung in der Corona-Pandemie. Der Dachkonzern des Internet-Riesen, Alphabet, verbuchte im vergangenen Quartal einen Umsatzsprung von 32 Prozent und einen Gewinn von 20,6 Milliarden Dollar. Tragende Säule des Geschäfts bleiben die Anzeigen im Umfeld von Internet-Suchanfragen. Alphabet kündigte auch einen Aktiensplit im Verhältnis 1 zu 20 an. Für die Aktien zeichnete sich im vorbörslichen US-Handel der Sprung auf ein Rekordhoch ab.

In der Pandemie wanderten mehr Werbeausgaben ins Netz und zugleich erledigen Menschen mehr Dinge online. Google profitiert von beiden Trends. Die Anzeigenerlöse rund um die Google-Suchmaschine stiegen im Jahresvergleich um fast 36 Prozent auf 43,3 Milliarden Dollar. Die Videoplattform Youtube holte mit 8,6 Milliarden Dollar rund ein Viertel mehr Werbeeinnahmen rein als ein Jahr zuvor.

Anzeigeerlöse steigen auf über 61 Mrd Dollar
Insgesamt stiegen die Anzeigenerlöse von Google binnen eines Jahres von 46,2 auf 61,2 Milliarden Dollar. Mit einem operativen Ergebnis von rund 26 Milliarden Dollar waren die Google-Dienste auch der einzige Gewinnbringer.

Cloud-Angebot schreibt rote Zahlen
Bei Cloud-Angeboten stieg unterdessen der Umsatz von 3,8 auf 5,5 Milliarden Dollar, während sie operativ rote Zahlen von 890 Millionen Dollar verbuchten. Google versucht, im Geschäft mit Software und Speicher aus dem Netz zu den Rivalen Amazon und Microsoft aufzuschliessen.

Die sogenannten «anderen Wetten» des Konzerns wie selbstfahrende Autos und Lieferdrohnen machten weniger Umsatz, aber zugleich mehr Verlust. Die Erlöse sanken von 196 auf 181 Millionen Dollar. Das operative Minus stieg von 1,1 auf 1,4 Milliarden Dollar an.

Markterwartungen übertroffen
Insgesamt übertraf Alphabet mit seinen Quartalszahlen deutlich die Markterwartungen. Der Konzernumsatz erreichte 75,3 Milliarden Dollar, während Analysten eher mit gut 72 Milliarden Dollar gerechnet hatten. Unterm Strich stieg der Quartalsgewinn von 15,2 auf 20,6 Milliarden Dollar, wie Alphabet nach US-Börsenschluss am Dienstag mitteilte.

Aktiensplit
Alphabet kündigte auch einen Aktiensplit im Verhältnis 1 zu 20 an. Das wird das Papier erschwinglicher für Kleinanleger machen. Die sogenannten A-Aktien sprangen im vorbörslichen Handel am Mittwoch um fast zehn Prozent auf 3009 US-Dollar hoch. Bis zum Rekordhoch der A-Aktien bei 3019 Dollar aus dem November fehlt damit nicht mehr viel. Die C-Aktie müsste auf mehr als 3037 Dollar steigen für ein Rekordhoch.

Sollten sich beide Aktiengattungen auf Bestmarken aufschwingen, könnte Alphabet als nächstes Unternehmen nach Apple und Microsoft beim Börsenwert die Marke von zwei Billionen Dollar knacken. Die beiden Aktien unterscheiden sich dadurch, dass die C-Aktien kein Stimmrecht haben. Da die Google-Gründer über die von ihnen gehaltenen B-Aktien, die nicht börsennotiert sind und mit zehnfachem Stimmrecht ausgestattet sind, den Konzern ohnehin kontrollieren, spielt der Unterschied zwischen den beiden anderen Gattungen kaum eine Rolle

Google geriet zuletzt – wie auch Facebook und Apple – ins Visier von US-Wettbewerbshütern, die verstärkt die Marktmacht von Tech-Riesen eindämmen wollen. Der Chef von Google und Alphabet, Sunder Pichai, appellierte in einer Telefonkonferenz mit Analysten an US-Abgeordnete, «unbeabsichtigte Konsequenzen» von Gesetzesvorhaben zu bedenken, durch die Nutzer schlechtere Dienste bekämen und US-Plattformen geschwächt würden. (awp/mc/pg)

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