ICT-Branche positiv gestimmt, stabile Verhältnisse vorausgesetzt

ICT-Branche positiv gestimmt, stabile Verhältnisse vorausgesetzt
(Bild: Swico)

(Bild: Swico)

Zürich – Die Erwartungen der ICT-Branche wachsen seit einem Jahr stetig. Aktuell erreicht der Swico ICT Index mit 110.6 Punkten ein Niveau, was beinahe dem Durchschnittswert der letzten fünf Jahre von 111.0 Punkten entspricht. Rein rechnerisch ist die Franken-Krise damit überwunden. Es stellt sich aber die Frage, ob sich die Branche nun auf diesem guten Niveau stabilisiert, gar zu einem neuen Wachstumszyklus ausholt oder mit Sofortmassnahmen der nächsten Krise entgegenwirken muss.

Der Swico ICT Index ist im 2. Quartal 2016 von 107.7 Punkten auf 110.6 Punkte angestiegen. Treiber dieser Entwicklung sind besonders die Segmente Software, Consulting und IT-Technology. Die Software-Unternehmen erwarten ein rentableres Wachstum. Sie antizipieren bei allen Indikatoren, mit Ausnahme des Preises, eine Verbesserung. Ihr Indexwert ist um 10 Punkte von 106.2 Punkte auf 116.2 Punkte gestiegen. Auch das Segment Consulting rechnet mit einem rentablen Wachstum. Einzig beim Preis wird wiederum von einer negativen Entwicklung ausgegangen. Weil bei den Beratungsunternehmen die positiven Erwartungen überall vorsichtiger ausfallen als beim Segment Software, ist der Index hier in der Summe nur leicht gestiegen, auf neu 111.8 Punkte. Ebenfalls mit einer deutlichen Verbesserung sowie einem rentableren Wachstum rechnet das Segment IT-Technology. Der Indexwert ist von 96.9 Punkte auf 104.1 Punkte gestiegen. Erneut bewerten die Unternehmen im Segment alle Indikatoren neutral bis positiv und teilweise deutlich besser, als in den Vergleichsquartalen – mit der bekannten Ausnahme des Preises. Vorsichtiger beurteilen hingegen die Unternehmen des Segments IT-Services die unmittelbare Zukunft. Die Entwicklung von Auftragslage und Beschäftigung werden zwar positiv eingeschätzt, aber für die Business Performance wird im Segment mehrheitlich von einer negativen Entwicklung ausgegangen. Dies führt insgesamt zu der Prognose eines unrentableren Wachstums. Der Indexwert in diesem Segment sinkt entsprechend um 7.9 Punkte auf 101.4 Punkte. Erfreulicher sind da die Erwartungen der Branche Consumer Electronics (CE). Obwohl die Unternehmen immer noch eine Degeneration erwarten, werden Auftragslage und Business Performance deutlich positiver beurteilt als im letzten Quartal. Die guten Aussichten der Branche spiegeln sich im Indexwert wieder, der von 86.7 auf 97.5 Punkten gestiegen ist. Weniger zuversichtlich hingegen ist die Prognose der Branche Imaging/Printing/Finishing (IPF). Der Erwartungswert für das 2. Quartal 2016 sinkt von 99.5 Punkten auf 91.2 Punkte. Getrieben wird diese Dynamik hauptsächlich durch deutlich schlechtere Erwartungen an die Auftragslage.

Fachkräftemangel mit politischer Komponente
Zentrale Herausforderung der ICT-Branche ist der Mangel an Fachkräften. Die zuletzt in den Fokus gerückte Währungsproblematik hat dem gegenüber deutlich an Gewicht verloren. Alle Segmente erwarteten nicht nur einen Anstieg des Personalbestands, sondern auch einen spürbaren Anstieg freier Vakanzen. Dies ist zwar ein positives Zeichen, da es weiteres Potenzial für Wachstum vermuten lässt, dennoch fürchtet die Branche gerade bei der notwendigen Rekrutierung von Fachkräften aus dem Ausland grössere Hürden. Die Politik ist dringend aufgefordert, wirtschaftsfreundliche Lösungen zu finden.

Innovationen für Rentabilität gefordert
Nicht nur die Branchen CE und IPF sondern auch die einzelnen Segmente der ICT-Branche leiden unter Preisdruck und Margenzerfall. In der Cloud-Transformation und der Digitalisierung von Produktions- und Dienstleistungsunternehmen liegen grosse Chancen für innovative Lösungen und Dienstleistungen. Die Schweizer ICT-Branche braucht deshalb aktuell vor allem stabile Verhältnisse, um neue Angebot zu entwickeln und die aktuellen Geschäfte weiter zu optimieren. Schaut man auf die Prognosen, so bewegen sich diese in die richtige Richtung. Alle Segmente und Branchen erwarten im Vergleich zum Vor- und Vorjahresquartal steigende Investitionen. (Swico/mc/ps)

Methodischer Hinweis:
Der Swico ICT Index basiert auf den Prognosen für die Zukunft und nicht auf den Ergebnissen der Vergangenheit. Er widerspiegelt somit nicht direkt Umsätze oder Verkaufszahlen, sondern die Erwartungen für das kommende Quartal. Um saisonale Unterschiede auszugleichen, vergleicht der Index die Prognosen für das nächste Quartal mit dem Resultat des entsprechenden Vorjahresquartals.

Swico ICT Index:
Quartalsweise Analyse der Markterwartungen in den Branchen Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT) sowie Consumer Electronics (CE) und Imaging/Printing/Finishing (IPF). Der Index gibt darüber Auskunft, wie die Marktakteure die Geschäftsentwicklung der Schweizer ICT-, CE- und IPF-Unternehmen in den Schlüsselbereichen Auftragslage, Beschäftigung, Business Performance und Dynamik erwarten. Der Swico ICT Index beruht auf der Einschätzung durch Führungsverantwortliche. Für Erhebung und Auswertung ist der Berner ICT-Analyst und -Berater sieber&partners zuständig. Alle Daten werden anonym behandelt. Umfrageteilnehmer erhalten die vollständige Auswertung kostenlos. Eine Mitwirkung an der Online-Befragung ist grundsätzlich für alle Firmen aus ICT,CE und IPF möglich.

Über Swico
Swico ist der Verband der ICT-Anbieter sowie weiterer verwandter Branchen in der Schweiz. Er setzt sich als Unternehmensverband für die Interessen seiner Mitglieder in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ein und bietet ihnen überdies eine breite Palette von Business-Dienstleistungen. Die über 400 Swico-Mitglieder beschäftigen 36‘000 Mitarbeitende und erwirtschaften jährlich einen Umsatz von 20 Milliarden Franken.

Vollständige Studie: PDF, 34 Seiten, Preis CHF 297, exkl. MWST, Bezug über Swico ([email protected]) – kostenlos für teilnehmende Unternehmen

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