Logitech passt sich Zöllen an und steigert Umsatz sowie Gewinn

Lausanne – Logitech hat im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2025/26 die Zollwirren gut umschifft. Der Westschweizer Hersteller von Computerzubehör steigerte Umsatz sowie Gewinn klar und übertraf damit die Erwartungen der Analysten.
Der Produzent von Computermäusen, Tastaturen, Webcams und Gaming-Zubehör konnte seinen Erholungskurs fortsetzen und profitiere unter anderem von einer robusten Nachfrage bei Firmenkunden. Logitech erzielte das sechste positive Quartal in Folge in der Normalisierungsphase nach Ende des Pandemiebooms.
Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahresquartal um 5 Prozent auf 1,15 Milliarden US-Dollar. Der bereinigte operative Gewinn erhöhte sich um 11 Prozent auf 202 Millionen Dollar. Unter dem Strich blieb ein um 7,8 Prozent höherer Reingewinn von 188 Millionen Dollar.
Firmenchefin: Haben uns schnell angepasst
«Unsere Fähigkeit, uns schnell an Veränderungen anzupassen – durch Kostensenkungen, eine diversifizierte Produktion und gezielte Preisanpassungen – war klar sichtbar», sagte CEO Hanneke Faber an einer Videokonferenz am Dienstagabend.
Besonders gut entwickelte sich das Geschäft in der Region Asien-Pazifik, wo die Erlöse um 15 Prozent zulegten. In Europa (EMEA) wuchs der Umsatz um 9 Prozent. In Nord- und Südamerika hingegen sanken die Einnahmen um 5 Prozent. Als Gründe nannte Logitech Preiserhöhungen von rund 10 Prozent wegen den Zöllen und temporäre Lieferpausen während der Preisanpassungen.
Auf Produktebene verzeichnete Logitech starke Zuwächse vor allem bei Webcams (+15 Prozent), Tablet-Zubehör (+15 Prozent) und Video-Collaboration-Lösungen (+13?Prozent). Auch in den Bereichen Headsets, Tastaturen und Zeigegeräte steigerte Logitech die Umsätze.
Lieferkette angepasst
Die Bruttomarge lag bei 42,1 Prozent und damit 1,2 Prozentpunkte unter dem Vorjahr – unter anderem infolge höherer Importkosten, Sonderbelastungen im Vorjahr und gestiegener Marketingausgaben.
Zur Abfederung der US-Zölle passte Logitech seine Lieferkette an. Der Anteil der in China produzierten Waren für den US-Markt soll bis Ende 2025 von 40 auf 10 Prozent gesenkt werden. Logitech will Produktlinien nach Vietnam, Taiwan, Thailand, Malaysia und Mexiko verlagern.
Gleichzeitig senkte Logitech seine operativen Kosten: Die allgemeinen Verwaltungsausgaben wurden um 8 Prozent reduziert, die gesamten Betriebskosten gingen um 2 Prozent zurück. Der Anteil der operativen Ausgaben am Umsatz sank damit von 26,5 auf 24,5 Prozent.
Ausblick nur aufs nächste Quartal
Für das laufende zweite Quartal rechnet Logitech mit einem Umsatz zwischen 1,145 und 1,190 Milliarden Dollar, was einem Wachstum von 3 bis 7 Prozent entspricht. Der bereinigte operative Gewinn soll zwischen 180 und 200 Millionen Dollar liegen.
Einen Ausblick über das zweite Quartal hinaus wagt das Unternehmen angesichts der allgemeinen Unsicherheit nicht. Im April hatte Logitech die Prognose fürs Gesamtjahr deswegen zurückgezogen. Firmenchefin Faber bekräftigte, weiter in Forschung, Entwicklung und strategische Prioritäten investieren zu wollen, um im von Unsicherheiten geprägten Marktumfeld widerstandsfähig zu bleiben. (awp/mc/ps)