Nokia mit Gewinnplus

Nokia mit Gewinnplus

Nokia-CEO Stephen Elop.

Espoo – Der unter Druck stehende weltgrösste Handy-Hersteller Nokia hat im ersten Quartal Umsatz und Gewinn gesteigert. Im ersten Quartal 2011 verdiente Nokia mit 231 Millionen Euro knapp ein Drittel mehr als vor einem Jahr. Der Umsatz legte um 9,2 Prozent auf rund 10,4 Milliarden Euro zu, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte.

Nokia ist zwar nach wie vor der grösste Handy-Produzent der Welt, verliert aber bei den lukrativen Smartphones an Boden. Vor allem das Google-Betriebssystem Android, auf das mehrere Hersteller zurückgreifen, breitet sich bei den Computer-Telefonen schnell aus. Zugleich demonstrierte die ausführliche Quartalsbilanz auch die Schwächen der Finnen. Während der Mobilfunkmarkt rasant wächst, verkaufte Nokia mit 108,5 Millionen Handys gerade einmal ein Prozent mehr als vor einem Jahr – und zwölf Prozent weniger als im Schlussquartal 2010. Bei den Smartphones kam Nokia auf 24,2 Millionen Geräte, ein Plus von 13 Prozent im Jahresvergleich.

Durchschnittlicher Verkaufspreis gesunken
Der durchschnittliche Verkaufspreis eines Nokia-Handys war zwar etwas höher als vor einem Jahr: 65 statt 62 Euro. Im Quartal davor konnte der Konzern aber mehr teurere Telefone absetzen und war noch auf 69 Euro pro Handy gekommen. Und hier wird der Kontrast zu Apple deutlich. Der US-Rivale setzte in den drei Monaten 18,7 Millionen seiner iPhones ab – und die bringen pro Gerät nach früheren Angaben um die 600 Dollar in die Kasse. Eine genaue Zahl für das vergangenene Quartal wolle Apple in der Nacht zum Donnerstag nicht nennen, mit der Begründung, Konkurrenten nicht helfen zu wollen.

Nokia und Microsoft besiegeln Smartphone-Allianz
Nokia und Microsoft haben nach monatelangen Verhandlungen ihre Smartphone-Allianz besiegelt. Die Vereinbarung sei unterzeichnet worden, teilten die Unternehmen am Donnerstag mit. Nokia hatte im Februar angekündigt, auf Microsofts Windows Phone als zentrales Smartphone-Betriebssystem zu wechseln. Microsoft versüsste den Finnen die Entscheidung mit Milliarden-Leistungen. Auch Google mit seinem Handy-Betriebssystem Android hatte um Nokias Gunst geworben.

Durststrecke während Übergangsphase
Erste Windows-Geräte von Nokia werden frühestens zum Jahresende erwartet. Für die Übergangsphase rechnen auch die Finnen selbst mit einer Durchstrecke. Zur Bekanntgabe des endgültigen Deals hiess es nun, man habe bei der Entwicklung erhebliche Fortschritte gemacht. Nokia und Microsoft stehen im lukrativen Smartphone-Markt unter Druck und hoffen, gemeinsam der Android-Plattform und Apple mit seinen iPhones besser Paroli bieten zu können. (awp/mc/upd/ss)

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