SAP steigert Gewinn um mehr als ein Drittel

SAP-CEO Bill McDermott. (Foto: SAP)

Walldorf – Der Softwarekonzern SAP hat sein Ergebnis im ersten Jahresviertel trotz unerwartet schwacher Umsätze um mehr als ein Drittel steigern können. Der Gewinn nach Steuern legte um 38 Prozent auf 570 Millionen Euro zu, wie der Softwarekonzern am Mittwoch mitteilte. Vor einem Jahr hatten Aufwendungen für Übernahmen und das aktienbasierte Bonusprogramm sowie noch Kosten für einen Stellenabbau aus dem Jahr 2014 zu Buche geschlagen.

Bereits vor knapp zwei Wochen hatten die Walldorfer Eckdaten vorgelegt. SAP hatte sich besser als Konkurrenten wie IBM und Oracle geschlagen. Der Umsatz war wegen überraschend schwacher Softwarelizenzverkäufe lediglich um fünf Prozent auf 4,73 Milliarden Euro geklettert. In Nordamerika sei man schwächer als erwartet in das Jahr gestartet, auch in Südamerika – vor allem in Brasilien – seien die Geschäfte nicht gut gelaufen.

Analysten trauen dem Dax -Konzern jedoch zu, bis Juni wieder Boden gut zu machen. SAP-Chef Bill McDermott hatte bereits erklärt, dass für das erste Quartal geplante Buchungen im zweiten Quartal getätigt wurden. Das Unternehmen rechnet auch damit, dass der gesunkene Euro-Kurs die Umsätze stützt.

Umbau des Geschäftsmodells
SAP ist dabei, sein Geschäftsmodell umzubauen und setzt mehr und mehr auf Software, die von den Kunden gemietet (Cloud Software) und nicht gekauft wird. Das bringt stetigere Einnahmen, der Umbau drückt aber auch auf den Gewinn. Die Umsätze mit Mietsoftware und dazu gehörigen Dienstleistungen legten gegenüber dem Vorjahresquartal um 35 Prozent zu. Die Umsätze mit klassischen Softwarelizenzen und den damit verbundenen Dienstleistungen machen aber nach wie vor 80 Prozent der Software- und Serviceumsätze aus.

In den vergangenen Jahren hatte SAP massiv zugekauft, um dieses Cloud-Geschäft aufzubauen. Das blieb nicht ohne Auswirkungen für die Mitarbeiter. Im vergangenen Jahr baute SAP gut 3000 Stellen in Bereichen ab, die weniger stark als das Neugeschäft wachsen. Trotz des Stellenabbaus beschäftigte der Softwarekonzern Ende März mit 78 230 fast 3700 mehr Mitarbeiter als ein Jahr zuvor. Die meisten davon wurden einem Sprecher zufolge neu eingestellt.

SAP macht in diesem Jahr zum ersten Mal von einer Neuregelung gebraucht, die Konzernen erlaubt, im ersten und dritten Quartal lediglich eine Mitteilung zu veröffentlichen. Einen ausführlichen Bericht gibt es nur noch mit den Halbjahres- und Jahreszahlen. (awp/mc/pg)

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