Sunrise 2011: Profitabilität verbessert

Sunrise 2011: Profitabilität verbessert

Sunrise-CEO Oliver Steil.

Zürich – Der zweitgrösste Telekomanbieter der Schweiz, Sunrise, zeigt sich mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr zufrieden. Im hart umkämpften Schweizer Telekommunikationsmarkt vermochte das Unternehmen neue Kunden zu gewinnen – primär im Mobilfunkmarkt. Zudem schaffte das Unternehmen die Rückkehr in die Profitabilität.

Der Umsatz ging zwar etwas zurück: Er reduzierte sich um 1,8% auf 1,98 Mrd CHF. Sunrise begründet die Abnahme mit strategischen Änderungen im internationalen Handel mit Telefonminuten (Hubbing). Bereinigt um das Hubbing-Geschäft stiegen die Verkäufe aber um 2,1% auf 1,86 Mrd CHF. «Sunrise hat bewiesen, dass es auch in einem hart umkämpften Umfeld möglich ist, Schritt für Schritt zu wachsen», lässt sich CEO Oliver Steil in einer Medienmitteilung von Donnerstag zitieren.

Rückkehr in Gewinnzone
Der Konzern verbesserte die Profitabilität auf Stufe EBITDA deutlich um gut 13% auf 607,6 Mio CHF. Unter dem Strich wirtschaftete Sunrise 2011 wieder im grünen Bereich: Der Gewinn belief sich auf 10,7 Mio CHF nach einem Verlust von 52,7 Mio CHF im Vorjahr.

Mobile-Segment wächst
Die gesunde Entwicklung des operativen Gewinns vor Abschreibungen und Amortisationen wird vor allem mit dem Wachstum der Kundenbasis begründet. Sunrise durchstiess 2011 erstmals die 3-Mio-Grenze bei der Gesamtkundenzahl, gegenüber dem Vorjahr legte der Kundenstamm um 1,9% zu. Treiber war in erster Linie der Mobilfunkmarkt im Segment Mobile Postpaid. Gemessen an der Kundenzahl wuchs der Mobile-Bereich um 11% auf 1,1 Mio Kunden. Für Zugkraft haben laut Sunrise neue Tarifpläne und Smartphone-Angebote gesorgt. Der Umsatz der Mobilfunksparte, die den Löwenanteil an die Gesamtverkäufe beisteuert, nahm um 7,2% auf 1,29 Mrd CHF zu.

Festnetz rückläufig  – Deutlich mehr Geschäftskunden
Die Festnetzdienste verzeichneten hingegen einen Umsatzschwund von 11% auf 387,9 Mio CHF, die Internetdienste einen von 0,4% auf 176,3 Mio CHF. Klare Wachstumstendenzen zeichneten sich im Geschäftskundenbereich ab: Die Gesamtzahl der Kunden stieg um 20%. Seit der Übernahme von NextiraOne im vergangenen Jahr kann sich Sunrise als Full-Service-Provider neben dem Branchenprimus Swisscom positionieren. Swisscom hält in diesem Geschäftsfeld einen Marktanteil von mehr als 80%.

Die Mitarbeiterzahl wuchs im Zuge der Expansionsstrategie ebenfalls. Ende 2011 zählte Sunrise 1’707 Mitarbeitende, was einem Belegschaftszuwachs von knapp 12% entspricht. Die Anzahl der Verkaufsstellen beläuft sich auf über 100 Filialen und erreicht damit einen neuen Höchststand. Der Ausbau des Vertriebsnetzes werde auch im laufenden Geschäftsjahr fortgeführt, unterstreicht Sunrise sein Wachstumsbestreben.

Auktionskosten gestaffelt zu zahlen
Mehr Wachstum soll auch der neue Funkstandard LTE bringen, der in den kommenden Jahren für die Branche weitere Möglichkeiten eröffnen wird. An der Mobilfunkauktion im Februar brachte Sunrise 482 Mio CHF auf, um sich vor allem bei den begehrten tiefen Frequenzen gut aufzustellen. Zum Vergleich: Swisscom wendete 360 Mio CHF auf und Orange 155 Mio CHF.

Gemäss Sunrise lässt die Eidgenössische Kommunikationskommission ComCom den Unternehmen gestaffelte Zahlungen zu. Für Sunrise heisst dies, dass 289 Mio CHF 30 Tage nach der Vergabe der Lizenzen fällig werden. Weitere 105 Mio müssten bis Ende Juni 2015 bezahlt sein und die restlichen 110 Mio bis Ende 2016. (awp/mc/upd/ps)

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