Vodafone hebt die Jahresprognose an

Vodafone hebt die Jahresprognose an
Vittorio Colao, abtretender Vodafone-CEO.

Vodafone-CEO Vittorio Colao.

London – Der britische Mobilfunkkonzern Vodafone hat dank des mobilen Internet und einer hohen Nachfrage in den Schwellenländern die Jahresprognose angehoben. Für das laufende Geschäftsjahr 2011/12 (Ende März 2012) konkretisierte Vodafone am Dienstag die Prognose für den bereinigten operativen Gewinn von 11 bis 11,8 Milliarden Pfund auf 11,4 bis 11,8 Milliarden Pfund.

«Wir gewinnen in den meisten unserer wichtigen Länder Marktanteile hinzu», sagte Unternehmenschef Vittorio Colao. Gleichzeitig habe Vodafone Beteiligungen verkauft, welche die Briten nicht kontrollierten. An der Londoner Börse kam der erhöhte Ausblick gut an. Die Aktie stieg am Vormittag in einem freundlichen Gesamtmarkt um 2,86 Prozent auf 177,8 Pence.

Datenumsatz wächst um mehr als ein Viertel
Das Geschäft mit mobilem Internet gleicht besonders in Europa Rückgänge in der traditionellen Sprachtelefonie aus. Daher konnte Vodafone im ersten Halbjahr den Erlös um 4,1 Prozent auf 23,5 Milliarden Pfund (rund 27,4 Mrd Euro) steigern. Der von der zunehmenden Nutzung von Smartphones beflügelte Datenumsatz wuchs dabei um ein Viertel und macht bereits mehr als ein Siebtel des Geschäfts aus. Der bereinigte operative Gewinn sank den Angaben zufolge geringfügig auf 6,04 Milliarden Pfund.

Wachstum in Indien, der Türkei und Afrika
Hintergrund ist die Schuldenkrise im Süden Europas. Vodafone hatte in Spanien die Preise gesenkt, wo die Krise die Nachfrage hatte einbrechen lassen. Auch in Italien spürten die Briten einen Rückgang der Geschäfte. Zulegen konnten sie vor allem in Indien, der Türkei und in Afrika. Dort profitiert Vodafone davon, dass Festnetz-Telefonie fehlt oder nur lückenhaft besteht. Daher greifen Internetnutzer in erster Linie auf Mobilfunkanbieter zurück. Im Heimatmarkt Grossbritannien legte der Umsatz nur verhalten zu.

Dividende von 2,8 Mrd Pfund
Für nächsten Januar kündigten die Briten einen Geldsegen in Höhe von 2,8 Milliarden Pfund Dividende vom amerikanischen Gemeinschaftsunternehmen Verizon Wireless an. Zwei Milliarden davon sollen direkt an die Aktionäre weitergereicht werden. Der frei verfügbare Geldzufluss (Free Cash Flow) lag im ersten Halbjahr bei 2,6 Milliarden Pfund. Für das Gesamtjahr 2011/12 rechnet Vodafone hier weiter mit einem Wert zwischen 6,0 und 6,5 (Vorjahr: 7,0) Milliarden Pfund.  (awp/mc/pg)

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