Tokio / Hongkong / Shanghai – Die gebeutelten chinesischen Festlandbörsen haben zum Wochenauftakt ihre Gewinne vom Freitag weiter ausgebaut. Hauptgrund für die positive Stimmung war, dass die Anleger auf ein weiteres Eingreifen Pekings setzen, um die taumelnden Märkte zu stützen und das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Vor allem die Aktien von chinesischen Staatsunternehmen legten zu, getrieben von Spekulationen, die Regierung könnte Fusionen vorantreiben.
Auch in Japan und den meisten anderen asiatischen Märkten ging es am Montag aufwärts. Der Sammelindex Stoxx 600 Asia/Pacific stieg um 0,13 Prozent auf 175,68 Punkte.
Die chinesische Regierung hatte am Wochenende schwache Daten zum Handel und zur Preisentwicklung im Juli veröffentlicht. Das sollte den Druck auf Chinas Regierung erhöhen, einzugreifen. Man müsse auf die Antworten aus Peking wohl nicht allzu lange warten, sagte NordLB-Analyst Frederik Kunze: «Insbesondere die chinesische Zentralbank, die noch signifikanten Raum zu agieren hat, wird hier gewissermassen im Auge des Sturms stehen.»
Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen vom Festland zog um 4,54 Prozent auf 4084,36 Punkte an. In Shanghai stieg der Leitindex bis zum Handelsschluss um 4,92 Prozent auf 3928,42 Punkte. Es war der stärkste Anstieg seit einem Monat. Auch die technologielastige Börse in Shenzhen kletterte um 4,49 Prozent.
An der Börse in Hongkong, an der auch ausländische Anleger ohne Beschränkungen handeln können, waren die Investoren weniger optimistisch gestimmt. Der Hang-Seng-Index gab zuletzt um 0,29 Prozent auf 24 479,78 Punkte nach.
Der Nikkei-225-Index in Tokio ging mit einem Plus von 0,41 Prozent auf 20 808,69 Punkten aus dem Handel. Zwar hatte zunächst die Sorge um die Wirtschaftslage in China sowie die sich verschlechternden Daten zum japanische Verbrauchervertrauen die Stimmung belastet. Nach dem starken Anstieg der chinesischen Festlandbörsen im späten Handel geriet dies aber in den Hintergrund. Stattdessen konzentrierten sich die Anleger auf die Quartalszahlen der Unternehmen.
Im Fokus der Anleger standen in Japan die Aktien von Yokagawa Electric. Der Softwarehersteller hatte bereits am Freitag mit seinen Zahlen die Erwartungen geschlagen. Die Aktien gingen mit einem Plus von 6,28 Prozent aus dem Handel. Die Papiere des Textilherstellers Toray Industries verteuerten sich um 5,90 Prozent. Die Investmentbank Barclays hatte nach guten Geschäftszahlen vom Ende der Woche ihr Kursziel für die Aktien deutlich erhöht.
Der australische Leitindex ASX 200 schloss mit einem Plus von 0,63 Prozent auf 5509,15 Punkten. Für den indischen Sensex-Index ging es zuletzt um 0,47 Prozent auf 28 369,02 Punkte nach oben. (awp/mc/ps)
