CH-Ausblick: Schwache Eröffnung erwartet

CH-Ausblick: Schwache Eröffnung erwartet

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt dürfte den Handel am Mittwoch mit ziemlich deutlichen Abgaben eröffnen. Die europäischen Börsen legen damit nach dem guten Wochenstart eine Verschnaufpause ein. Börsianer verwiesen vor allem auf die US-Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P), die am Vorabend die Bewertung zahlreicher Banken aus technischen Gründen angepasst hat.

Die von S&P angekündigten, neuen Bewertungskriterien haben auch bei der UBS zu einer Abstufung geführt. Ausserdem wurde der Ausblick für die Kreditwürdigkeit der Credit Suisse gesenkt.

Derweil seien die Beschlüsse aus dem Treffen der EU-Finanzminister in Brüssel mehr oder weniger so erwartet worden, meinen Händler. Die Politik will die Schlagkraft des Euro-Rettungsfonds EFSF mindestens verdreifachen und möglicherweise sogar verfünffachen. Im weiteren Verlauf stehen Gespräche zum neuerlichen Banken-Stresstest auf der Agenda. Die Ergebnisse würden allerdings erst nach dem nächsten Treffen der Minister veröffentlicht. Am Nachmittag rücken dann eine Reihe von Konjunkturdaten aus den USA in den Vordergrund.

Der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI sinkt bis um 08.25 Uhr um 0,94% auf 5’479,50 Punkte. Alle Titel geben nach.

Im Fokus stehen am Mittwoch die Aktien der Grossbanken UBS (-1,3%) und Credit Suisse (-1,0%). S&P hat im Rahmen einer Neubewertung des Bankensektors das Rating für die UBS um einen Notch auf «A» von «A+» zurückgenommen und den Ausblick der Kreditwürdigkeit der CS auf «negativ» von bisher «stabil» gesenkt. Die neuen Bewertungskriterien haben bei einer Vielzahl der untersuchten 37 Grossbanken zu Senkungen geführt.

Julius Bär verlieren 0,9%. Der Vermögensverwalter baut mit einer Vertretung in Schanghai das Geschäft in China aus. Über das Büro sollen vor Ort Geschäftskontakte mit Regulatoren und Unternehmen geknüpft sowie die Marktforschungsarbeiten zur Vermögensverwaltungsbranche in China durchgeführt werden. Ausserdem soll die Marke Julius Bär einen höheren Bekanntheitsgrad erlangen. Ausserdem stockt die Bank über eine Anleihe das Tier-2-Kapital auf.

Der allgemein schwachen Börsenstimmung können sich auch die Index-Schwergewichte nicht entziehen. Novartis, Nestlé und Roche geben vorbörslich um je 0,9% nach. Roche wird am Brustkrebssymposium in San Antonio Anfang Dezember Studiendaten für den Brustkrebs-Produktkandidaten Pertuzumab sowie die Kombination von Avastin und Herceptin und Daten aus dem Diagnostik-Bereich vorstellen.

Grössere Verluste sind erneut bei Transocean (-1,8% auf 38,49 CHF) zu sehen. Der Aktienkurs ist bereits am Dienstag um fast 9% gesunken, nachdem Transocean eine Kapitalerhöhung angekündigt hat. Nun hat der US-Ölbohrspezialist weitere Details zur Transaktion bekanntgegeben. Der Angebotspreis wurde auf 40,50 USD respektive 37,32 CHF je Aktie festgelegt.

Im breiten Markt hat der Lysser Industriekonzern Feintool im Geschäftsjahr 2010/11 nach zwei Jahren mit Verlust den Sprung zurück in die Gewinnzone geschafft. Die Aktionäre werden damit in den Genuss einer Dividende von 4 CHF kommen, nachdem zuletzt auf eine Ausschüttung verzichtet wurde. Seit Frühling hält der Industrielle Michael Pieper über die Beteiligungsgesellschaft Artemis 81,2% an Feintool. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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