CH-Ausblick: Schwächer – Staatsdefizite belasten die Märkte

CH-Ausblick: Schwächer – Staatsdefizite belasten die Märkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt dürfte am Dienstag mit deutlichen Verlusten den Handel eröffnen. Die Schuldenkrise in der Eurozone sowie in den USA lässt die Märkte weltweit den Atem anhalten. Nachdem am Vortag Zweifel über die Schuldenfähigkeit von Italien die Investoren verunsichert hat und auch in den USA noch keine Entscheidung über die Erhöhung der Schuldenobergrenze erfolgt ist, zeigen sich die Anleger zunehmend verunsichert.

Von der Wall Street kommen kaum Impulse und die Vorgaben aus Asien sind negativ.

Für Griechenland wird derzeit eine neues Hilfspaket von möglicherweise bis zu 120 Mrd EUR diskutiert – womöglich sollen auch Banken und Versicherungen eingebunden werden. Für grosse Spannung sorgt auch die Finanzlage von Italien. Händler rechnen erst mit einer Entspannung an den Märkten, wenn die Schuldenkrise in Europa besser eingedämmt wird. Aufgrund der dünnen Nachrichtenlage sind auch von Seiten der Einzeltitel keine stärkeren Impulse zu erwarten.

Der von Clariden Leu berechnete vorbörsliche SMI notiert um 08.15 Uhr 0,61% schwächer bei 6`015,82 Punkten.

Mit den grössten Abgaben gehen die Bankaktien im vorbörslichen Handel um. UBS büssen 1,0% ein, Credit Suisse (-0,9%) und Julius Bär (-0,9%) reihen sich gleich dahinter ein.

Die Analysten von Merrill Lynch haben das Kurzsiel für ZFS (-0,9%) auf 280 von bisher 300 CHF reduziert. Sie verweisen dabei auf den starken Franken.

Zementhersteller Holcim (-0,8%) will gemäss der «Times of India» ein Zementmahlwerk der indischen Madras Cements kaufen. Als relevanter für den Aktienkurs wird indes eine Kurszielsenkung durch JPMorgan erachtet. Die Experten verweisen auf den starken Franken. Am Vortag fand der Euro bei 1,17387 CHF ein neues Allzeittief und auch der US-Dollar notiert zum Franken auf historisch tiefem Niveau.

Aber auch andere als zyklische Werte geltende Papiere wie ABB (-0,9%), Adecco (-0,8%), Richemont (-0,8%) oder Swatch (-0,7%) verlieren überdurchschnittlich.

Aufgrund fehlender Neuigkeiten dürften auch andere Einzeltitel von Analystenumstufungen bewegt werden. Die UBS hat im Vorfeld der Semesterpublikation (Freitag) des Warenprüfers SGS (-0,3%) das Kursziel auf 1`575 (1`600) CHF gesenkt. Die Experten der Bank verweisen dabei auf die anhaltende Stärke des Schweizer Frankens, was sich negative auf die Gewinnentwicklung auswirkt.

Abschläge zwischen 0,4 und 0,5% sind bei den defensiven Titel wie Nestlé, Novartis oder Roche zu beobachten. Etwas besser schneiden auch Transocean (-0,02%) ab.

Kurszielsenkungen gab es zudem noch bei Logitech und Kühne+Nagel. Die UBS setzt für den Computerzubehörproduzenten ein neues Kursziel von 9,50 (11,50) CHF und Nomura senkt sein Kursziel für Kühne+Nagel auf 150 (155) CHF.

Neuigkeiten gab es auch zu einzelnen Papieren aus der zweiten Reihe. Ascom hat zwei Kundenaufträge mit einem Gesamtvolumen von rund 5 Mio CHF an Land gezogen und Peach Property Kauf in Munster (Deutschland) ein Bestandsportfolio für 9,0 Mio EUR, welches jährlich Mieteinnahmen von rund 1,2 Mio EUR generiert. (awp/mc/ss)

SIX Swiss Exchange

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