CH-Ausblick: Schwächere Eröffnung erwartet

CH-Ausblick: Schwächere Eröffnung erwartet

Zürich – Die Schweizer Börse dürfte auf der Basis vorbörslicher Indikationen schwächer eröffnen. Damit könnten sich die Abgaben, wenn auch in vermindertem Tempo, fortsetzen. Die Anleger dürften sich angesichts per saldo negativer Impulse vorerst zurückhaltend geben, heisst es im Handel.

Zwar stütze der US-Markt und würden die weiterzuführenden Gespräche zwischen der «Troika» und Griechenland als positiv gewertet, doch belaste die Rückstufung von Italien durch die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P).

Die Abstufung der Kreditwürdigkeit Italiens sei eine weitere negative Nachricht für das ohnehin von schlechten Nachrichten gebeutelte Europa, hiess es denn auch unter Marktbeobachtern. Händler sprachen von einer Überraschung, da das Rating von S&P ohnehin schon unter demjenigen von Moody’s gelegen habe.

Hingegen war am Montagabend die mit Spannung erwartete Telefonkonferenz zwischen dem griechischen Finanzminister Evangelos Venizelos mit den Experten von EU, EZB und IWF unerwartet schnell zu Ende gegangen. Die griechische Seite sprach von «substanziellen und produktiven Gesprächen»; von Seiten der sogenannten Troika gab es jedoch keine Mitteilung. Leicht positive Impulse kommen von der Wall Street. Dort hatte der Dow Jones Industrial am Vortag im späten Handel die Verluste etwas eindämmen können.

Bis um 08.25 Uhr sinkt der vorbörslich von Clariden Leu berechnete Leitindex SMI um 0,59% auf 5’328,19 Punkte.

Angesichts der Herabstufung Italiens und dem negativen Ausblick gehören Finanztitel vorbörslich zu den etwas grösseren Verlierern. So notieren UBS um gut 1% und CS um knapp 1% tiefer. Swiss Re verlieren ebenfalls um knapp 1%, während ZFS Einbussen um 0,7% erleiden. Bei den übrigen Blue Chips liegen die Einbussen in der Regel in einer Bandbreite von 0,5-0,8%.

An Unternehmensnews aus dem SMI/SLI mangelt es weiterhin, hingegen gibt es einige Makronews. Während August die Exporte aus der Schweiz insgesamt zurückgingen, konnten die Uhrenausfuhren weiterhin zulegen. Zudem hat das Seco die BIP-Prognosen für die Schweiz für das laufende Jahr auf +1,9% und für 2012 deutlicher auf +0,9% zurückgenommen. Weitere Impulse von der Makroseite werden vom deutschen ZEW-Index und am Nachmittag aus den USA von neue Häusermarkt-Daten erwartet.

Im Blue-Chips-Bereich gibt es es einzig eine Meldung von Holcim (-0,8%). Der Zementhersteller hat mit Bernard Fontana den Nachfolger für den Ende Januar 2012 altershalber zurücktretenden CEO Markus Akermann bekannt gegeben. Akermann bleibt aber bis 2013 im VR des Zementkonzerns.

Die Luxusgüter-Titel Richemont (-0,8%) und Swatch (-0,7%) entwickeln sich angesichts der Verlangsamung des Exportwachstums der Branche mit dem Trend.

Swisscom (-0,4%) senkt die Preise für die Handynutzung im Ausland, was sich in der Rechnung des Telekom-Konzerns in den kommenden drei Jahren mit rund 30 Mio CHF niederschlägt.

Aus dem breiten Markt haben u.a. u-blox eine kleinere Übernahme, Comet Kurzarbeit, Orascom die Eröffnung eines neue Hotels in Oman und Cosmo gute Studiendaten gemeldet. (awp/mc/pg)

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