CH-Schluss: SMI knapp gehalten

CH-Schluss: SMI knapp gehalten

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat sich am Donnerstag im Tagessaldo kaum von der Stelle gerührt. Am Morgen war das Leitbarometer noch mit Verlusten in den Handel gestartet, wobei vor allem die Abgaben in Nestlé-Titeln belasteten. Nach einem unter den Erwartungen ausgefallenen Quartalsergebnis standen die Papiere den ganzen Tag unter Verkaufsdruck. Doch auch die Luxusgüterwerte Swatch und Richemont hatten nach schwachen Zahlen vom Schweizer Uhrenexport ihren Anteil am leichten Tagesminus.

Positive Konjunkturdaten aus den USA halfen, die Verluste in der zweiten Handelshälfte einzudämmen. So hellte sich das Geschäftsklima in der Region Philadelphia im Oktober überraschend deutlich auf und auch der Sammelindex der US-Frühindikatoren ist im September unerwartet kräftig gestiegen.

Der Swiss Market Index (SMI) beschloss den Handel 0,07% tiefer auf 6’781,72 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann dagegen 0,16% auf 1’013,93 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) wiederum büsste 0,03% auf 6’252,96 Stellen ein.

Hierzulande lagen die Nestlé-Papiere (-1,7%) nach den 9-Monatszahlen im Fokus. Der weltgrösste Nahrungsmittelhersteller verfehlte mit dem Ergebnis zwar die Erwartungen des Marktes, das Wachstum sei aber trotz des schwierigen Marktumfeldes noch immer hoch, hiess es bei Analysten. Dass am Berichtstag die Gewinnmitnahmen dominierten, habe auch daran gelegen, dass die Papiere in den vergangenen Wochen deutlich an Boden gutmachten und am Mittwoch gar ein Allzeithoch markierten. So nutzten verschiedene Anleger die News und strichen ihre Gewinne ein.

Zu den grossen Verlierern gehörten zudem Richemont (-3,5%) und Swatch (-2,4%), die beide unter der vorbörslich publizierten Uhren-Exportstatistik litten. So sanken die Schweizer Uhrenexporte im September erstmals seit mehreren Jahren – in den wichtigen asiatischen Absatzmärkten Hong Kong, China und Singapur sogar besonders stark.

Schwächer schlossen auch die Finanzpapiere Julius Bär (-0,7%) und Zurich (-0,2%). Der Vermögensverwalter Julius Bär schloss die Kapitalerhöhung für die Übernahme des Merrill Lynch Vermögensverwaltungsgeschäfts mit dem erwarteten Ergebnis ab. Für Zurich revidierten mehrere Analysten ihre Gewinnschätzungen nach unten, nachdem der Erstversicherer am Mittwoch im Deutschland-Geschäft hohe Rückstellungen und Abschreibungen angekündigt hatte.

Roche (+1,0%) dagegen verhinderten zusammen mit Novartis (+0,6%) ein tieferes Abgleiten des Leitbarometers SMI. Die Gesundheitsbehörde FDA hat für das Medikament Jetrea (Ocriplasmin) die Zulassung zur Behandlung einer schweren Augenerkrankung erteilt. Das Präparat des belgischen Konzerns ThromboGenics ist für die Märkte ausserhalb der USA an Novartis auslizensiert.

Actelion-Papiere rückten um 0,6% vor, nachdem das Biotech-Unternehmen seine Quartalszahlen vorlegte. So wurden die Erwartungen ziemlich genau getroffen. Positive Signale setze aber auch die Zuversicht des Managements für die Detaildaten aus der Phase-III-Studie für das Medikament Macitentan, den Nachfolger des derzeitigen Umsatzträgers Tracleer. Die Macitentan-Daten werden am 23. Oktober präsentiert.

Fester schlossen die Papiere der beiden Grossbanken CS (+2,3%) und UBS (+0,4%). Bei den Versicherern gehörten Swiss Re (+1,0%) und Bâloise (+0,5%) zu den Gewinnern.

Deutliche Avancen verzeichneten auch Transocean (+2,3%). Das Ölbohrunternehmen hatte in der Nacht auf Donnerstag seinen neusten Flottenbericht vorgelegt und darin über einen Anstieg des Auftragsbestands um 8,1 Mrd USD berichtet. Fester schlossen auch Schindler (+1,5%), Clariant (+1,6%) und ABB (+1,2%). Der Automationstechniker meldete den Rücktritt des Finanzchefs Michel Demaré. Dieser wird bei Syngenta (Aktien +0,7%) Präsident des Verwaltungsrates.

Am breiten Markt büssten die Titel des Elektrotechnikunternehmens Inficon (-0,8%) an Wert ein. Das Unternehmen lag mit seinen Zahlen zum dritten Quartal knapp unter den Vorgaben der Analysten. Zudem wurde die Umsatz-Guidance am oberen Ende der Bandbreite nach unten angepasst.

Straumann-Papiere legten dagegen 2,0% zu. Straumann und Align Technology lösen ihre Vertriebsvereinbarungen für den iTero Intraoral-Scanner in Europa und Nordamerika per 31. Dezember 2012 auf. Fester schlossen auch Schmolz+Bickenbach (+4,2%). (awp/mc/upd/ps)

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