CH-Verlauf: Auf Erholungskurs vor zahlreichen US-Daten

CH-Verlauf: Auf Erholungskurs vor zahlreichen US-Daten
(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt notiert an Donnerstagvormittag etwas fester. Der Markt setze zu einem Stabilisierungsversuch an, nachdem er an acht der neun vergangenen Handelstage nachgegeben habe, heisst es am Markt. Von einer Erholung könne aber nicht gesprochen werden. Die Lage sei auch nach der Waffenruhe im Nahen Osten fragil. Daher hielten sich die Anleger zurück und bleiben in Deckung. Zudem nähere sich der 9. Juli und dann dürfte die US-Zollpolitik wieder zum beherrschenden Thema am Markt werden. «Ungewissheit und Unsicherheit dürften dann das Zepter wieder übernehmen», meint ein anderer. Die Investoren sollten sich keine allzu grossen Hoffnungen machen, dass die Verhandlungen mit den USA zu einem vollständigen Rückzug der bereits angedrohten Zölle führen werde.

Etwas Rückenwind erhielten die hiesigen Branchenvertreter vom US-Technologiesektor. An der Wall Street waren die Aktien des Chip-Giganten Nvidia im späten Handel auf ein Rekordhoch gestiegen. Auch die nachbörslich veröffentlichten Geschäftszahlen und Prognosen des Halbleiterkonzerns Micron Technology kamen gut an. Dabei markierte der Tech-Index Nasdaq 100 eine Höchstmarke. Impulse werden ausserdem im späteren Geschäft von den vielen Wirtschaftszahlen aus den USA erwartet, die im Hinblick auf baldige Zinssenkungen durch die US-Notenbank genauestens analysiert werden dürften. Dann werde es sich zeigen, was schwerer wiege, die Hoffnungen auf tiefere US-Zinsen oder Angst vor dem US-Zoll-Hammer», sagt ein Händler. Er rechne eher mit letzterem.

Der SMI steigt bis um 11.12 Uhr um 0,25 Prozent auf 11’909,96 Punkte. Das Tageshoch markierte der SMI bei 11’961 Punkten. Der SLI legt 0,25 Prozent zu auf 1951,80 und der breite SPI 0,32 Prozent auf 16’495,15 Zähler. Im SLI, der aktuell 31 Titel umfasst, büssen 13 an Wert ein und 18 rücken vor.

An die Spitze des SLI setzen sich die Aktien der UBS (+1,6%), die damit an den positiven Trend der Vortage anknüpften, heisst es am Markt. Händler verweisen darauf, dass die Wirtschaftskommission des Nationalrats die Diskussion über die Stärkung der Kapitalausstattung der UBS vertagt hat. Dabei ging es um die am 6. Juni vom Bundesrat vorgeschlagenen Massnahmen zur Stärkung der Stabilität des Finanzsektors. Mit den Anteilen der Partners Group (+1,4%) und von Julius Bär (+1,2%) legen noch andere Finanzwerte zu.

Die PS von Lindt & Sprüngli (+1,2%) rücken ebenfalls vor und machen die jüngsten Einbussen teilweise wett, als die BofA das Rating für den Schokoladewert auf «Neutral» von «Buy» zurückgestuft hatte.

Weit oben auf der Kurstafel stehen auch die beiden Pharmariesen Novartis (+0,9%) und Roche GS (+0,7%) sowie weitere defensive Titel wie Sandoz (+0,8%), Swisscom (+0,6%) und Lonza (+0,4%).

Auch die kursmässig angeschlagenen Nestlé (+0,2% auf 79,87 Fr.) können sich knapp unter der Marke von 80 Franken stabilisieren. Am Vortag waren sie um fast drei Prozent gefallen. Als Gründe waren eine Branchenschwäche nach einem schlechten Ergebnis von General Mills und Zweifel genannt worden, ob Nestlé mit der neuen Führung den erhofften Turnaround so schnell hinbringen könne.

Dagegen geht es für Amrize (-1,8%) erneut bergab. Schon am Vortag waren die Aktien des Börsenneulings, in dem die Nordamerika-Aktivitäten von Holcim eingebracht wurden, unter Druck und verloren 4 Prozent. Grund dafür waren Verkäufe aus technischen Gründen sowie enttäuschende Daten aus dem US-Immobiliensektor. Holcim (-1,4%) sind ebenfalls schwächer.

Zu den Verlieren zähen zudem Richemont, Givaudan, Alcon und Swiss Re mit Einbussen zwischen 0,5 und 0,8 Prozent.

Positive Aussagen von US-Techfirmen sorgen für steigende Kurse bei Mitbewerbern wie VAT (+0,6%) sowie den am breiteren Markt gehandelten AMS Osram (+2,0%), Comet (+1,0%) und U-Blox (+1,9%).

Gesucht sind auch Idorsia (+2,9%). Das Unternehmen will laut Aussagen der neuen CEO Srishti Gupta in einem Interview mit AWP unabhängig bleiben. (awp/mc/ps)

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