CH-Schluss: SMI unverändert bei 7’853 Punkten

CH-Schluss: SMI unverändert bei 7’853 Punkten

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel am Dienstag praktisch unverändert beendet. Die Terroranschläge in Belgien waren das bestimmende und alles andere überlagernde Thema an den europäischen Börsen. Doch konnten die starken Verluste vom Morgen bis zum Schluss komplett ausgebügelt werden. «So hart es klingt, aber die Finanzmärkte haben sich damit abgefunden, dass solch ein Anschlag jederzeit wieder passieren kann», so ein Marktbeobachter. Bei Explosionen am Brüsseler Flughafen und in der U-Bahn der belgischen Hauptstadt sind mindestens 34 Menschen ums Leben gekommen und 230 wurden verletzt.

Nachdem der SMI am Morgen noch um bis zu 1,6% abgestürzt war, wurde das Kursminus bereits bis zum Mittag grösstenteils wieder aufgeholt. Nach den Anschlägen habe sich allerdings das Britische Pfund nachhaltig geschwächt gezeigt, was einen Hinweis auf den gesamten Schaden liefert, den der Terror verursacht, so eine Meinung. Die noch unentschlossene Mehrheit in Grossbritannien könnte nach dem heutigen Angriff in Richtung Brexit tendieren, und den entsprechenden Effekt an den Finanzmärkten würde man dann erst später sehen. Die Verunsicherung der Investoren zeigte auch der Volatilitätsindex VSMI, der am Morgen deutlich anzog.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,04% höher bei 7’853,07 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, stieg 0,04% auf 1’209,92 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) ebenfalls 0,04% auf 8’345,22 Zähler. Von den 30 SMI/SLI-Titeln schlossen 15 im Minus, 14 im Plus und Swiss Re unverändert.

Bâloise (-2,6%) waren nach der vorbörslichen Zahlenvorlage am Schluss die grössten Verlierer. Die Ergebnisse für 2015 wurden unterschiedlich bewertet. Einige Investoren monierten besonders, dass die erhoffte Dividendenerhöhung ausgeblieben ist.

Auch die Terrorangst machte sich bemerkbar. Mit Verlusten schlossen mit Richemont (-1,7%), Dufry (-1,2%) und Swatch (-0,6%) laut Händlern Werte, die eine nachlassende Reisetätigkeit bzw. veränderte Konsumausgaben am deutlichsten zu spüren bekämen. Ausserdem gingen die Schweizer Uhrenexporte im Februar den achten Monat in Folge zurück.

Die Grossbankentitel Credit Suisse (-1,5%) büssten ebenfalls deutlich ein, UBS (-0,1%) verloren am Schluss nur noch kaum merklich. Experten von Goldman Sachs prognostizierten in einer Branchenstudie einen Rückgang der Erträge im europäischen Investment Banking von 24%. Credit Suisse sind auch im bisherigen Jahresverlauf die grössten Verlierer und werden bei der jetzigen Bewertung von Goldman Sachs weiter zum Kauf empfohlen.

Sehr schwach zeigten sich zudem die schwergewichtigen Nestlé (-1,2%). Roche (+0,2%) legten etwas zu, und Novartis (+1,6%) konnten entgegen den Markttrend gar deutlich avancieren. Für letzteren Pharmakonzern bestätigte Fitch am Dienstag das Rating «AA» mit dem Ausblick «stabil» und betonte die starke Wettbewerbsposition.

In die Gewinnzone konnten sich neben Novartis zudem besonders auffällig Actelion (+3,9%) vorkämpfen, nachdem das Biopharma-Unternehmen für sein Mittel Uptravi in Neuseeland und Australien die Zulassung erhalten hat. Die Titel hatten zudem in der vergangenen Woche einen überdurchschnittlich schwachen Lauf.

Klare Gewinne verzeichneten zudem LafargeHolcim (+2,0%), Galenica (+1,3%) und Aryzta (+1,1%). Sowohl LafargeHolcim als auch Aryzta haben im bisherigen Jahresverlauf ebenfalls besonders schwach performt und deutlich eingebüsst.

Am breiten Markt legten indes zahlreiche Unternehmen Jahreszahlen vor. Wie ein Händler kommentierte, gab es dabei viel Licht und Schatten. Auf der Schattenseite standen ohne Frage Meyer Burger (-13%). Im Minus schlossen zudem Komax (-2,7%), Vetropack (-1,7%), Siegfried (-0,9%) und Conzzeta (-0,2%). Lastminute.com (-0,5%) wurden bis zum Nachmittag nicht gehandelt, standen dann zunächst deutlich im Plus, um dann am Schluss doch abzugeben.

Nach Zahlen legten dagegen Partners Group (+7,1%) und Orell Füssli (+6,1%) kräftig zu. (awp/mc/upd/ps)

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