CH-Schluss: Minus zum Wochenstart – Rekord vertagt

CH-Schluss: Minus zum Wochenstart – Rekord vertagt

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist mit Verlusten in die neue Woche gestartet. Gründe dafür waren der Dividendenabgang beim Schwergewicht Nestlé sowie eine Tendenz zu Gewinnmitnahmen in New York, welche die Stimmung im Handelsverlauf belastete. Ein neues SMI-Allzeithoch geriet somit während des Börsentages immer klarer ausser Reichweite, nachdem es im frühen Handel nur um wenige Punkte verpasst worden war.

Allzu grosse Sorgen müsse man sich wegen der Verluste aber nicht machen, meinten Händler. Denn die Grundstimmung an den Finanzmärkten sei nach wie vor gut – dank immer positiveren Konjunkturerwartungen und verflüchtigten Zinsängsten. Die meisten Börsianer sind denn auch überzeugt, dass der SMI-Rekord bald eingestellt wird. Und sei er erst mal geknackt, gebe es für den Leitindex beträchtliches Potenzial nach oben, weil er in den letzten Wochen und Monaten schlechter performt habe als andere Indizes, ist zu hören.

Der SMI schloss am Montagabend 0,47 Prozent tiefer auf 11’209,84 Punkten. Im frühen Handel hatte der Leitindex bei 11’266,78 Stellen noch ein neues Jahreshoch markiert und sich dem Allzeithoch vom Februar 2020 (11’270,00 Pkt) somit um gut drei Punkte angenähert. Der SLI, in dem die Gewichtung der einzelnen Werte stärker begrenzt ist, verlor am Montag 0,34 Prozent auf 1824,19 Zähler, während der breite SPI um 0,02 Prozent auf 14’401,23 Stellen anzog. 17 der 30 SLI-Titel verzeichneten Verluste.

Hauptverantwortlich für das relativ deutliche Minus des SMI waren die Nestlé-Papiere, die Ex-Dividende gehandelt wurden und den Leitindex allein um rund 60 Punkte nach unten zogen. Dabei erschienen die Titel (-2,0% oder -2,22 Fr.) aber primär optisch schwächer. Der Nahrungsmittelkonzern zahlt nämlich eine Dividende von 2,75 Franken je Anteilsschein.

Schon am nächsten Donnerstag könnten Nestlé dem Gesamtmarkt den Stempel erneut aufdrücken, wenn der Nahrungsmittelgigant seine Umsatzzahlen für das erste Quartal vorlegen wird. Davor sind aber weitere Blue Chips mit Zahlen an der Reihe, nämlich am Dienstag Sika (Aktie am Montag: -0,4%) und Temenos (+1,0%) sowie am Mittwoch mit Roche (+0,4%) ein anderes Schwergewicht.

Klar im Minus notierten zum Wochenstart neben Nestlé die Aktien von AMS (-1,8%) sowie der Grossbanken CS und UBS (je -1,4%). Bei der CS haben Presseberichte vom Wochenende über Archegos-Aktienpakete die Unsicherheit vor den am Donnerstag anstehenden Quartalszahlen weiter angefacht. Zudem droht der Grossbank in den USA offenbar die erste Klage einer kleinen amerikanischen Pensionskasse. Diese werfe der Schweizer Bank «wesentliche» Mängel in den Risikorichtlinien und Compliance-Überwachungsfunktionen vor.

Relativ deutliche Verluste von mehr als 1 Prozent erlitten ausserdem Clariant, Partners Group, Straumann und LafargeHolcim nach dem Höhenflug vom Freitag. Nicht ganz mit dem Markt mithalten konnten auch ABB (-0,8%). Hier kam es nach dem Anstieg der letzten Woche, welches nach einem Trading-Update erfolgte, zu moderaten Gewinnmitnahmen. In der Vorwoche waren ABB mit Avancen von fast 4 Prozent Wochengewinner im SMI gewesen.

Die Gewinnerliste im SLI wurde derweil von Swatch (+1,3%) angeführt. Händler erklärten sich dies mit Umschichtungen von Richemont (-0,5%). Dahinter verbuchten Sonova (+1,1%) die deutlichsten Avancen. Die Papiere des Hörgeräteherstellers setzten damit den steilen Anstieg der letzten Zeit fort. Relativ deutliche Gewinne verzeichneten ausserdem Givaudan (+1,1%).

Am breiten Markt fielen Basilea (+3,5%) positiv auf, nachdem sich der CEO in einem Zeitungsinterview optimistisch zur Produktpipeline geäussert hat. Auch Idorsia (+2,2%) waren nach einem positiven Analystenkommentar gesucht. Auf der anderen Seite gehörte mit Relief Therapeutics (-16,5%) aber auch ein Papier aus dem Biotechsegment zu den grössten Verlierern. Am Morgen war bekanntgeworden, dass Relief und der Partner NeuroRx das Heu nicht mehr auf dergleichen Bühne haben.

Markante Verluste erlitten ausserdem Zur Rose (-4,6%), was Händler mit einer gewissen Nervosität im Vorfeld der anstehenden Zahlenpräsentation erklärten. (awp/mc/ps)

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