CH-Schluss: SMI legt 0,9% auf 9389 Punkte zu

CH-Schluss: SMI legt 0,9% auf 9389 Punkte zu

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag wieder den Vorwärtsgang eingelegt. Zuvor war es fünf Handelstage in Folge bergab gegangen. Doch nun konnten weder ernüchternde Konjunkturdaten noch die anhaltenden Wirren um den Austritt der Briten aus der EU die Gegenbewegung bremsen.

Und entsprechende Nachrichten gab es zuhauf: Von den schwächelnden Exporten aus Deutschland über gesenkte Konsensprognosen zur Schweizer Wirtschaft bis hin zu einer eingetrübten Konsumentenstimmung in den USA. Dennoch waren es gerade die US-Börsen, die am Nachmittag für Rückenwind sorgten. Dort standen vor allem Tech-Aktien wie Apple, Tesla und Nvidia im Fokus. Auch hierzulande konnten Tech-Aktien wieder aufholen – mit Ausnahme von AMS. Vor allem aber erwiesen sich die defensiven Schwergewichte als Zugpferde.

Der Swiss Market Index (SMI) gewann bis Handelsschluss 0,90 Prozent auf 9’389,3 Punkte. Zeitweise hatte er sich gar die 9’400-Punkte-Marke zurück erobert. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) zog um 0,60 Prozent auf 1’432,84 Stellen an und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,98 Prozent auf 11’145,93 Zähler. Bei den 30 grössten Werten standen am Ende 19 Gewinner 11 Verlierern gegenüber.

An der Spitze der Gewinnerliste standen zuletzt Lonza mit einem Plus von 2,1 Prozent. Den grössten Anteil der Kursgewinne steuerten aber die drei Schwergewichte bei. Besonders Novartis (+2%) schwangen obenaus aus. Der Pharmakonzern will in rund zwei Wochen seine Augenheilsparte Alcon an die Börse bringen. Aber auch Roche (+1,7%) und Nestlé (+1,2%) zogen kräftig an.

Gefragt waren aber auch andere defensive Werte wie Sonova (+1,9%), Swisscom (+0,7%) und Givaudan (+0,8%). Zudem konnten auch diejenigen Titel Boden gutmachen, die in den letzten Tagen stark an Terrain eingebüsst hatten, wie Partners Group (+1,7%) oder die Techwerte Logitech (+1,5%) und Temenos (+1,2%). Im Tagesverlauf ins Plus drehten auch die Nebenwerte U-Blox (+1%) und VAT (+3,5%).

AMS (+0,2%) dagegen konnte sich erst gegen den Schluss knapp in die Gewinnzone vorarbeiten. Gleich von zwei wichtigen Kunden des österreichischen Sensorherstellers gab es schlechte Nachrichten: So sprach Samsung angesichts fallender Preise für Speicherchips eine Gewinnwarnung aus. Und von Apple gab es statt einer Ankündigung eines neuen Gerätes eine Bestätigung der Pläne für einen Video-Streamingdienst – daran verdienen Zulieferer wie AMS aber nichts.

Unter den schwächeren Werten fanden sich auch die Bankenwerte Julius Bär (-1,1%), CS (-0,7%) und UBS (+0,1%). Laut einem Händler hat Barclays den europäischen Bankensenktor von «Übergewichten» auf «Marktgewichten» heruntergestuft und Julius Bär die globalen Finanzwerte auf «Neutral» von «Übergewichten». Nicht gerade förderlich für Finanzwerte sind auch die noch länger andauernde Niedrigzinspolitik und die Sorgen wegen eines schwachen Wirtschaftswachstums.

Angesichts der Konjunktursorgen entwickelten sich auch Zykliker wie LafargeHolcim (-0,5%), Sika (-0,2%) und Geberit (-0,2%) schwach sowie die Luxusgütertitel Swatch (-0,4%) und Richemont (-0,1%).

Bei SGS (-1,4% auf 2’467 Fr.) sorgte der Dividendenabschlag von 78 Franken für die Kursverluste.

Am breiten Markt brachen die Huber+Suhner-Aktien um 13 Prozent ein, nachdem Grossaktionär Abegg beziehungsweise die Familie Bodmer ihr gesamtes Paket von 10 Prozent abgestossen hat.

Die Biotechnologietitel Cassiopea (+4,7%) dagegen zogen kräftig an. Cassiopea hatte für sein Medikament Winlevi gegen Akne wichtige Fortschritte vermeldet.  (awp/mc/pg)

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