CH-Verlauf: SMI im Aufwind – Richemont und Swiss Re nach Zahlen stark

CH-Verlauf: SMI im Aufwind – Richemont und Swiss Re nach Zahlen stark
(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt tendiert am Freitagvormittag fester. Der Leitindex SMI hat dabei nach einem schwächeren Start erst im Verlauf nach oben gedreht. Händler erklären sich dies mit positiven Vorgaben aus den USA, Zinssenkungshoffnungen und verfallsbezogenen Aktivitäten an der Eurex. Die Börsen hätten den Zollschock inzwischen zwar wieder verdaut. Doch seien die Anleger auch nach der Entspannung «vorsichtig unterwegs». Daher würden Positionen vor dem Wochenende glattstellt, heisst es weiter. Bis auf einige Ausnahmen, wie etwa bei den beiden Bluechips Swiss Re und Richemont, die nach Ergebnisvorlage aktiv gekauft würden, verlaufe das Geschäft eher ruhig.

«Wir trauen der jüngsten Erholung an den Aktienmärkten nicht so richtig», heisst es bei der Aargauischen Kantonalbank. Diese basiere zu stark auf der Hoffnung, dass der Zustand von vor der Zollankündigung wieder hergestellt werde und der wirtschaftliche Schaden minim ausfalle. Zudem sei die Hoffnung, dass die US-Notenbank die Zinsen bald senken könnte, trügerisch, meint ein Händler. Denn die jüngsten Konjunkturdaten und die Äusserungen des Fed sprächen eher dagegen. Mit Spannung blickten die Marktteilnehmer daher den heute anstehenden US-Daten entgegen. Dabei interessiere vor allem der Konsumentenstimmungsindex der Universität Michigan.

Der Leitindex SMI steigt bis um 11 Uhr um 1,16 Prozent auf 12’369,51 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewinnt 0,99 Prozent auf 2030,75 und der breite SPI 1,08 Prozent auf 16’949,99 Zähler. Im SLI rücken 23 Titel vor und sieben fallen zurück. Damit steuert der SMI auf einen Wochengewinn von mehr als zwei Prozent zu.

Im Zentrum des Interesses stehen die Aktien von Richemont (+6,8%), die ihre Gewinne im Verlauf deutlich ausweiten. Der Schmuck- und Uhrenkonzern hat im vergangenen Geschäftsjahr mehr umgesetzt und will die Dividende erhöhen. Zudem belastete der Verkauf der Tochter YNAP den Gewinn klar weniger als erwartet. Allerdings schrumpfte die Betriebsgewinnmarge um 2,4 Prozentpunkte auf noch 20,9 Prozent. Einmal mehr lief das Geschäft mit Schmuck viel besser als das mit Uhren. Daher würden die Aktien von Konkurrentin Swatch (-0,8%) wohl auch verkauft.

Auch Swiss Re (+2,1%) haben nach einem Fehlstart klar in die Gewinnzone gedreht. Der Rückversicherer hat im ersten Quartal 2025 trotz der Belastung durch die Waldbrände in Kalifornien den Quartalsgewinn gesteigert und gibt sich zuversichtlich im Hinblick auf seine Jahresziele. Der Reingewinn stieg auf 1,3 von 1,1 Milliarden US-Dollar. Damit wurden die Erwartungen der Analysten übertroffen.

Gesucht werden zudem die zuletzt gebeutelten Aktien aus dem Gesundheitsbereich. Dazu zählen neben den Schwergewichten Novartis und Roche GS (je +1,1%) die Anteile von Sandoz (+1,7%) sowie Sonova (+2,0%), Alcon (+1,6%) und Straumann (+1,3%).

Mit Givaudan (+0,9%), Lindt & Sprüngli PS (+1,3%) sowie SIG (+1,2%) sind weitere defensive Werte gefragt. Auch Nestlé (+0,6%) reihen sich bei den Gewinnern ein, hinken dem Markt aber hinterher. Ein Händler begründet diese Kursgewinne mit «der regelmässigen Sektorrotation aus zyklischen in defensive Werte.»

Auf der anderen Seite büssen Swiss Life (-2,4% oder 20,20 Fr.) ein. Sie werden allerdings ex-Dividende von 35 Franken gehandelt. Damit ist der Kursrückgang rein optischer Natur. Auch bei Avolta (-1,2%) und Valiant (-4,2%) drückt die Dividendenzahlung von 1,00 bzw. 5,80 Franken auf den Aktienkurs. (awp/mc/pg)

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