CH-Verlauf: SMI durch Novartis gebremst

CH-Verlauf: SMI durch Novartis gebremst
(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt notiert am Freitag klar tiefer. Dabei zeichnet das Schwergewicht Novartis für den grössten Teil der Verluste verantwortlich. Auch sonst hat sich die Stimmung im Verlaufe des Vormittags stetig eingetrübt. Vor dem anstehenden Wochenende halten sich Anleger eher zurück, ist im Markt zu hören. So rückt vor allem der in der kommenden Woche anstehende Zinsentscheid der US-Notenbank Fed immer mehr in den Fokus der Anleger. Dabei ist aktuell eine Zinssenkung um 25 Basispunkte im Markt fest eingepreist.

Am Nachmittag könnte das US-Verbrauchervertrauen der Uni Michigan in den USA noch einmal für Bewegung sorgen. Analysten erwarten hier eine leichte Eintrübung. Auch die Geopolitik steht wieder im Fokus. So hat Russland zusammen mit Belarus ein grosses Manöver begonnen. Diese wird in unmittelbarer Nähe zur Grenze von NATO- und EU-Staaten abgehalten, was die Spannungen in der Region weiter anheizen könnte. Zudem gibt es bisher noch keine offizielle Reaktion von US-Präsident Donald Trump auf die verhängte Haftstrafe gegen den ehemaligen brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro. Bereits vor der Verkündigung hatte Trump Strafzölle über 50 Prozent verhängt und könnte noch einmal nachlegen.

Um 11.10 Uhr notiert der Schweizer Leitindex SMI um 0,57 Prozent schwächer bei 12’223,23 Punkten. Auf Wochensicht zeichnet sich damit ein Minus von 1,2 Prozent ab. Der SLI, in dem derzeit noch 31 Titel enthalten sind, gibt 0,33 Prozent auf 2017,84 Punkte nach und der breite SPI verliert 0,44 Prozent auf 16’973,30 Zähler. Im SLI geben 17 Titel nach und lediglich 12 gewinnen an Wert hinzu. Unverändert notieren ABB und Partners Group.

Abgeschlagen am Ende der Tabelle finden sich Novartis (-2,6%, auf 99,16 Franken), die damit auch wieder unter die Marke von 100 Franken zurückfallen. Auf den Papieren lastet vor allem eine Studie von Goldman Sachs. Die Analysten haben das Rating auf «Sell» von «Neutral» gesenkt. Die Bewertung erscheine angesichts bevorstehender Patentabläufe überzogen, heisst es zur Begründung.

Dagegen halten sich die Verluste bei den anderen beiden Schwergewichten Roche und Nestlé mit je 0,4 Prozent in Grenzen.

Zu den grössten Verlierern gehören auch die Luxus- und Uhrenwerte Swatch und Richemont (je -1,7%). Insgesamt steht die gesamte Luxusbranche in Europa am Berichtstag unter Druck. So zeigen sich auch die Konkurrenten wie LVMH, Kering oder Hermes klar schwächer.

Weiter aufwärts geht es für VAT (+2,6%, 301,60 Fr.), die damit erneut an der Spitze der Blue Chips stehen. Die Valoren setzten damit ihren jüngsten Aufwärtstrend ungebremst fort und übersteigen auch wieder die Marke von 300 Franken. Unterstützt werden die Papiere dabei durch die KI-Phantasien am Markt, sagen Händler. So hat etwa SK Hynix jüngst einen neuen richtungsweisenden KI-Chip vorgestellt. Weiteren Rückenwind gibt es für den Technologiesektor zudem durch gute Zahlen von Adobe.

Zu den grössten Gewinnern zählt auch der Verpackungsspezialist SIG (+1,6%). Die Papiere werden von einer positiven Ersteinschätzung durch Oddo mit «Outperform» beflügelt. Laut dem Analysten war die Strategieüberprüfung nach dem CEO-Abgang ein erster Schritt zur Rückgewinnung des Anlegervertrauens.

Aufwärts geht es auch für Swiss Re (+1,0%), die damit eine kleine Gegenbewegung nach der jüngsten Kursschwäche zeigen. Sie profitieren dabei auch von einer Branchenstärke, ist im Markt zu hören. So stehen die deutschen Rückversicherer Munich Re und Hannover Rück an der Dax-Spitze. Vor allem Hannover Rück werden dabei von einer Rating-Erhöhung auf «Buy» durch die UBS beflügelt. Im Windschatten ziehen auch andere Versicherer wie Zurich (+0,6%) und Swiss Life (+0,3%) etwas an. (awp/mc/pg)

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