CH-Schluss: Leichter – ABB und Novartis nach Zahlen tiefer

CH-Schluss: Leichter – ABB und Novartis nach Zahlen tiefer

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Donnerstagshandel mit Abgaben beschlossen. Im späten Handel gab der SMI die am Morgen erreichten Zugewinne wieder ab und drehte rund eine Stunde vor Handelsende ins Minus. Schlechter als erwartete Zahlen vom US-Immobilienmarkt drückten die Stimmung, wie es hiess.

Mit Quartalszahlen von CS, ABB und Novartis standen Finanzaktien und Zykliker im Fokus. Insgesamt überzeuge die laufende Berichtssaison die Anleger jedoch nicht, sagten Händler. Die Berichte der Unternehmen weltweit hätten bislang nur wenig Erfreuliches zu Tage gebracht und die Zahlen würden die jüngste Rally nicht rechtfertigten. Die US-Daten zu den wöchentlichen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe sowie den langlebigen Gütern fielen besser aus als erwartet, gaben aber kaum Rückenwind.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,31% niedriger bei 6’606,57 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gab 0,15% auf 989,81 Punkte ab und der breite Swiss Performance Index (SPI) verlor 0,29% auf 6’097,45 Punkte.

Novartis (-0,7%) schlossen in der Verlustzone. Der Umsatz lag hinter den Vorgaben zurück, besser schnitt der Pharmakonzern beim Betriebsergebnis ab. Beim Umsatz habe sich der Patentablauf beim Schlüsselmedikament Diovan so richtig bemerkbar gemacht, schrieben Analysten. Gelobt wurde hingegen die auf der Kostenseite erzielten Fortschritte und die damit verbundenen Margenverbesserungen.

Die beiden anderen Schwergewichte Nestlé und Roche (je -0,3%) gingen ebenfalls leichter aus dem Handel. Actelion gaben um 0,6% ab, nachdem JP Morgan das Rating auf «Neutral» von «Overweight» gesenkt hat.

Die ABB-Aktien (-1,4%) gaben nach einem vorsichtigeren Ausblick deutlich ab. Der Industriekonzern hat im dritten Quartal beim Auftragseingang die Analystenschätzungen verfehlt. Beim Ergebnis wurden die Marktvorgaben knapp erreicht und beim Umsatz übertroffen. Der Markt habe den hohen Basiseffekt aus dem Vorjahr in der Division Power Systems wohl unterschätzt, hiess es.

Auch Transocean (-1,1%), SPS (-0,5%) und Clariant (-0,3%) standen auf der Abgabenseite.

Bei den Blue Chips standen Credit Suisse lange Zeit deutlich an der Spitze, schlossen am Ende aber nur mit einem geringen Plus von 0,1%. Die Grossbank hat im dritten Quartal zwar weniger verdient, lag aber mit dem Ergebnis dennoch leicht über den Erwartungen. Positiv wurde von Analysten das Ergebnis im Investment Banking und die eingeleiteten Kapitalmassnahmen erwähnt, jedoch enttäuschte der Neugeldzufluss im Private Banking. Für Konzernchef Brady Dougan kommt dem Kosten-Management weiterhin eine hohe Bedeutung zu, wie er im Video-Interview mit AWP ausführte.

Auch bei der UBS (Aktie: unv.), die den Quartalsbericht am kommenden Dienstag vorlegen wird, erwarten Analysten nun ein gutes Ergebnis der Investmentbank. Julius Bär gaben hingegen um 2,2% ab. Bei den Versicherern stiegen Baloise und Swiss Life (je +0,4%) nach Zahlen des französischen Versicherers Axa. Der Konzern hat solide Quartalszahlen vorgelegt, mit einem leichten Volumenwachstum in der Schweiz.

Die Zykliker notierten überwiegend im Plus: Schindler (+1,3%) war der Tagesgewinner vor Adecco (+1,1%) und SGS (+0,9%). Auch Richemont (+0,4%)und Swatch (+0,2%) schlossen im Plus.

Im breiten Markt waren Logitech (-16,0%) nach einer enttäuschenden Umsatzentwicklung deutlich unter Druck. Das Geschäft des Herstellers von PC-Peripheriegeräten litt unter den weltweit sinkenden PC-Verkäufen. Eine weitere Enttäuschung sei der klar gesenkte Ausblick für das zweite Halbjahr, sagten Analysten.

Der Schraubenspezialist Bossard (-1,0%) kauft von der KVT Koenig Group den Bereich Verbindungstechnik für 200 Mio CHF. Die Akquisition soll über einen Konsortialkredit finanziert werden, der anschliessend mit Eigenmitteln von rund 80 Mio CHF teilweise abgelöst werden soll.

Huber+Suhner (-0,5%) erfüllten mit Angaben zum Umsatz und Auftragseingang in etwa die Erwartungen der Analysten. Der Multimedia-Spezialist ADB (+6,2%) sieht sich auf Kurs, das laufende Geschäftsjahr 2012 mit Profit abzuschliessen. Derweil ging der Umsatz des Brokers CFT (+0,4%) leicht zurück. (awp/mc/upd/ps)

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