CH-Schluss: SMI schwächer – Wenig Unternehmensnachrichten

CH-Schluss: SMI schwächer – Wenig Unternehmensnachrichten

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag schwächer geschlossen. Das Leitbarometer SMI startete zwar etwas fester in den Handel und über der 8’000-Punkte-Marke, verlor jedoch diese Dynamik in der ersten Handelsstunde. Unternehmensnachrichten waren Mangelware, auch das Handelsvolumen war unterdurchschnittlich. Das Sommerloch machte sich bemerkbar.

Zwar blieb es unternehmensseitig ruhig, doch von volkswirtschaftlicher Seite lief ein ganzer Reigen an Makrodaten über die Handelsticker. Vor allem US-Daten standen auf dem Programm, vermochten aber keine merklichen Impulse zu liefern, wie auch der Handel an der Wall Street. Einige Investoren hätten sich im Vorfeld einer Rede von Ben Bernanke vor dem US-Repräsentantenhaus vom Mittwoch zurückgehalten, hiess es in Marktkreisen. Sie erhoffen sich davon mehr Aufschluss über die Geldpolitik der US-Notenbank und die Wirtschaftsverfassung des Landes.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,83% tiefer bei 7’932,79 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) büsste ebenfalls 0,83% ein auf 1’202,13 Stellen ein und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,81% auf 7’490,92 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln standen 23 im Minus und 7 im Plus.

Kühne+Nagel verloren einen Tag nach der Ergebnispublikation 3,3%. Noch am Vortag gewannen die Papiere 2%. Nun wurden sie durch Gewinnmitnahmen belastet. Analysten haben nach den Resultaten nach Prüfung des Zahlenkranzes keine einheitliche Meinung. Die Deutsche Bank, Vontobel oder die UBS erhöhten das Kursziel etwas, während die japanische Nomura die Kenngrösse senkte.

Holcim (-2,5%) wurden ebenfalls abgestossen. Die Titel standen unter anderem wegen einer Einschätzung der UBS unter Druck: Die Grossbank wies auf überzogene Sektoren-Erwartungen für das zweite Quartal in der europäischen Zementindustrie hin. Zudem hat Exane BNP das Rating auf «Neutral» von «Outperform» und das Kursziel auf 69 von 90 CHF gesenkt.

Auch andere Zykliker wie Transocean (-2,5%), Richemont (-2,5%), Swatch (-1,5%) oder Sika (-0,9%) wiesen grössere Abschläge auf. Adecco (+1,5%) entzogen sich hingegen dem generellen Anlegermisstrauen. Weitere Gewinner waren Schindler (+0,6%).

Die defensiven Schwergewichte Roche (-1,9%), Nestlé (-0,2%) und Novartis (-0,7%) trübten das Gesamtbild im Blue-Chip-Segment indes deutlich ein. Morgen Mittwoch wird Novartis als erster Konzern des Trios die Bücher offenlegen und einen ersten Aufschluss über die Berichtssaison des ersten Semesters liefern. Auch SGS (-0,4%) wird die Ergebnisse veröffentlichen. Am Donnerstag folgt Actelion (-0,8%).

Die Aktien des Versicherers Bâloise (-0,4%) standen wegen Aussagen des Konzernchefs in einem Interview mit «Finanz und Wirtschaft» im Schlaglicht: Die Chance auf eine mittelfristige Dividendenerhöhung sei grösser als die Gefahr einer Kürzung, sagte CEO Martin Strobel der Zeitung. Die Konkurrenzpapiere von Swiss Life (-1,1%), Zurich (-0,3%) und Swiss Re (-1,4%) ernteten ebenfalls wenig Vertrauen.

Die Bankenwerte haben nach dem Q2-Ergebnis von Goldman Sachs keine grossen Veränderungen aufgezeigt – dies obwohl die US-Bank eine Verdoppelung des Gewinns erzielte. Einzig UBS (+0,2%) und Julius Bär (+0,3%) erreichten bis Handelsende die Gewinnzone, während CS 0,4% einbüssten.

Die Nachrichtenlage im breiten Markt war ebenfalls von Ruhe geprägt: Die wichtigste News war das Halbjahresergebnis der Titlis-Bahnen: Die Ertrags- und Gewinnsteigerung verursachte bei den kaum gehandelten Papieren nur wenig Bewegung (+1,1%).

BKW notierten unverändert. In einem Interview mit AWP hat CEO Suzanne Thoma betont, dass die Führung neue Geschäftsfelder forciert. Akquisitionen wie auch Auslagerungen würden für den Transformationsprozess ins Auge gefasst. Derweil sei das zweite Quartal wie im Vorjahr verlaufen, sagte Thoma im Gespräch. (awp/mc/pg)

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