CH-Schluss: SMI gewinnt 2,46% auf 8582 Punkte

CH-Schluss: SMI gewinnt 2,46% auf 8582 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag gemeinsam mit den wichtigen europäischen Märkten eine fulminante Erholung gezeigt und sehr deutlich im Plus geschlossen. In den Tagen davor hätten die Märkte stark an Terrain eingebüsst, so dass es zu einer technischen Gegenbewegung gekommen sei, hiess es am Markt. Zur positiven Stimmung trugen auch besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus Deutschland sowie ein sich stabilisierender Ölpreis bei. Das entscheidende Ereignis der Woche bleibt allerdings der am Mittwochabend anstehende Zinsentscheid der US-Notenbank Fed.

Die Erwartungen auf eine erste Leitzinserhöhung in den USA seit der Finanzkrise wurden am Dienstagnachmittag von neuen Konjunkturdaten gestützt. So fiel die US-Inflation im November etwas höher aus als erwartet. Für die US-Notenbank sei dies eine «gute Vorlage für eine Zinserhöhung», kommentierte ein Ökonom. Neben dem ersten Zinsschritt erhoffen sich die Märkte von US-Notenbankchefin Janet Yellen auch Signale für eine langsame Gangart bei der weiteren Anhebung der Zinsen.

Der Swiss Market Index (SMI) beendete den Tag nur knapp unter dem Tageshoch mit einem Plus von 2,46% auf 8’581,56 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gewann 2,58% auf 1’294,70 und der breite Swiss Performance Index (SPI) legte 2,37% auf 8’849,37 Zähler zu. Alle 30 Blue Chips beendeten den Handelstag klar im Plus.

Einen markanten Anstieg verzeichneten die Titel des Bohrplattform-Betreibers Transocean (+8,5%), wobei es für die auch an der Wall Street gehandelte Aktie besonders am Nachmittag nach US-Handelsbeginn stark aufwärts ging. Für die vom Ölpreis abhängige Aktie bleibt die Jahresbilanz allerdings weiterhin klar negativ.

Starke Zuwächse verzeichnete mit der Aktie des Uhrenherstellers Swatch (+3,7%) ein weiterer Wert mit einer schlechten Jahresperformance. Etwas weniger markant fielen die Tagesgewinne der Titel der Konkurrentin Richemont (+2,1%) aus. Die Uhrenwerte hatten zuletzt unter der unsicheren Entwicklung der chinesischen Wirtschaft gelitten.

Zu den klaren Gewinnern des Handelstags gehörten auch die Grossbankenwerte UBS (+3,7%) und CS (+3,3%). Die Julius Bär-Titel (+2,3%), die seit Anfang des Monats unter den nach wie vor ungelösten US-Steuerstreits sowie unter Spekulationen um neue Übernahmen leiden, zeigten ebenfalls eine Stabilisierung.

Nach oben gezogen wurden der Leitindex SMI aber insbesondere von den Kursanstiegen der defensiven Schwergewichte Novartis (+2,7%), Roche (+2,2%) sowie Nestlé (+2,2%). Klare Avancen verzeichneten etwa auch die Pharmawerte von Actelion (+3,9%) und die defensiven Swisscom (+3,5%), nachdem die Titel des Telekomkonzerns am Vortag noch ein Jahrestief erreicht hatten.

Syngenta (+2,2%) blieben auch am Dienstag im Gespräch. Laut einem Bloomberg-Bericht hat sich der ChemChina-Präsident mit Syngenta-Verantwortlichen getroffen und erwägt ein erhöhtes Übernahmeangebot. Gleichzeitig werde auch eine Neuauflage des im August gescheiterten Zusammengehens von Syngenta mit Monsanto diskutiert, hiess es. Seit der Fusion der beiden Branchenriesen Dow Chemical und DuPont flammen die Fusionsgerüchte in dem Sektor wieder stärker auf.

Als schwächste SMI-Werte gingen Geberit (+1,2%) sowie LafargeHolcim (+1,4%) aus dem Handel. Die US-Bank Goldman Sachs hatte am Dienstag zwar ihr Rating «Buy» für die Titel des Zementkonzerns bestätigt, korrigierte allerdings die Gewinnprognosen und damit das Kursziel deutlich nach unten. Dennoch wiesen die Titel weiterhin ein Aufwärtspotenzial von rund einem Drittel auf, meinten die US-Investmentbanker.

Am breiten Markt ging es mit Leonteq (+6,6) klar nach oben, nachdem die Aktie in den vergangenen Wochen unter Druck geraten war. Der auf strukturierte Produkte spezialisierte Finanzdienstleister macht mit der Suche nach Partnern Fortschritte und gab die Zusammenarbeit mit einem Finanzdienstleister in Malaysia bekannt. Auch Partners Group (+3,5%) legten klar zu. Die US-Bank JPMorgan bestätigte ihr «Overweight»-Rating für die Titel des Asset Managers bei deutlich angehobenem Kursziel. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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