CH-Schluss: SMI steigt auf neues Jahreshoch

CH-Schluss: SMI steigt auf neues Jahreshoch

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch klar zugelegt. Der Leitindex SMI überschritt schon kurz nach der Eröffnung erstmals im laufenden Jahr die 8’600-Punkte-Marke und bewegte sich danach mehrheitlich oberhalb dieser Marke seitwärts. Gegen Handelsende zog er nochmals leicht an und schloss auf einem neuen Jahreshoch. Händler erklärten sich die Avancen vor allem mit Aussagen von US-Notenbankern zur künftigen Zinspolitik, wovon vor allem die beiden Grossbankenpapiere profitierten.

Ein Fed-Mitglied hatte in der Nacht auf Mittwoch etwa erklärt, dass eine Zinserhöhung noch in diesem Monat ernsthaft in Erwägung gezogen werden müsse. Ein anderes deutete ebenfalls eine bevorstehende Straffung der Geldpolitik an. Leicht positiv kam an der Börse auch an, dass US-Präsident Donald Trump in seiner ersten Rede vor dem Kongress etwas versöhnlichere Töne anschlug und die Einlösung seiner Wahlversprechen bekräftigte. In New York überschritt der Leitindex Dow Jones in der Folge im frühen Handel erstmals die 21’000-Punkte-Marke, was hierzulande gegen Handelsende nochmals Schub gab.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 1,04% höher bei 8’634,70 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gewann 1,18% auf 1’370,01 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,96% auf 9’456,58 Zähler. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 24 im Plus und sechs im Minus.

Die Gewinnerliste bei den Blue Chips wurde den ganzen Tag über von den beiden Grossbankenpapieren angeführt. Bei Handelsschluss standen CS mit 5,2% im Plus, UBS mit 4,7%. Die neuen und deutlichen Zinssignale der US-Notenbank Fed vom Vorabend hätten für starke Mittelzuflüsse in die zinssensitiven Finanzwerte gesorgt, sagte ein Händler.

Dahinter waren – mit beträchtlichem Abstand – verschiedene Zykliker gefragt, insbesondere Dufry (+2,0%), ABB und Richemont (je +1,6%) sowie Schindler und LafargeHolcim (je +1,5%). LafargeHolcim legt am Donnerstag seinen Jahresabschluss vor, wobei offenbar manche Investoren eine positive Überraschung erwarten. Der Kurs profitierte ausserdem von guten Zahlen des irischen Konkurrenten CRH, hiess es am Markt.

Gefragt waren – wegen der Zinssignale aus den USA – auch die Versicherungstitel von Swiss Life (+1,7%), Bâloise (+1,5%) und Zurich (+1,1%). Grundsätzlich sei dank der frischen US-Zinsphantasien eine tagelange Outperformance der Banken- wie auch der Versicherungsaktien möglich, sagte ein optimistisch gestimmter Marktteilnehmer.

Klar mehr als 1% legten unter den Blue Chips ansonsten nur noch Syngenta (+1,2%) zu.

Klar schwächste Blue Chips waren auf der anderen Seite Kühne+Nagel (-2,5%), die nach der Zahlenvorlage nach einem freundlichen Start schnell ins Minus rutschten. Beim Betriebs- und Reingewinn kam es zu einer Reihe von Einmaleffekten, welche die Analysten nicht auf dem Plan gehabt hatten. Diese eingerechnet, habe Kühne+Nagel weniger gut als erwartet abgeschnitten, hiess es in einem Analystenkommentar. In der Folge kam es zu Gewinnmitnahmen.

Die wenigen Verlierern bei den Blue Chips waren ausserdem Sika (-0,9%), Lonza (-0,6%), Aryzta (-0,5%), Givaudan (-0,3%) und SGS (-0,1%).

Die defensiven Schwergewichte Nestlé (+0,6%), Roche (+0,5%) und Novartis (+0,5%) schlossen ebenfalls im Plus. Sie verhinderten mit ihrer leicht unterdurchschnittlichen Performance aber einen stärkeren Anstieg des Gesamtmarktes – und sorgten für einen im Vergleich zu anderen europäischen Handelsplätzen eher bescheidenen Anstieg.

Am breiten Markt sorgten Aktien für Aufsehen, zu denen am Berichtstag oder in letzter Zeit Zahlen präsentiert wurden. So avancierten Sulzer nach der Zahlenvorlage um +6,1%. Positiv hervorgehoben wurden in Kommentaren der Bestellungseingang im vierten Quartal sowie die schneller als erwartet gekommenen grossen Kostensenkungen.

Mit Arbonia (+6,6%), Bellevue (+4,7%) und Georg Fischer (+3,2%) legten auch Valoren von Unternehmen zu, die am Vortag Einblick in ihre Zahlen gegeben hatten. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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