CH-Schluss: SMI mit Miniplus von 0,1% bei 7914 Punkten

CH-Schluss: SMI mit Miniplus von 0,1% bei 7914 Punkten

Zürich – Am Schweizer Aktienmarkt hat zur Wochenmitte eine eher abwartende Haltung unter den Investoren dominiert. Nach einem freundlichen Auftakt schmolzen die Gewinne beim SMI schnell zusammen und ab dem Mittag drehte der Markt ins Minus. Eine trotz verhaltener Konjunkturdaten widerstandsfähige Wall Street gab gegen Handelsende etwas Rückenwind und liess den Leitindex wieder ins Plus steigen. Insgesamt sei nach den zuletzt deutlichen Kursgewinnen aber eine gewisse Zurückhaltung zu beobachten, erklärten Händler.

Dies liege nicht zuletzt daran, dass vom neu gewählten US-Präsidenten Donald Trump zwar eine investitionsfreundliche Politik erwartet werde. Allerdings sei zu diesem Zeitpunkt nach wie vor unklar, genau in welche Richtung diese gehen werde und auch mit welcher Mannschaft er seine Regierungszeit im Januar antreten werde. Dass die Märkte nach wie vor sehr nervös sind, zeigte sich erneut am Bondmarkt, wo nach der kurzen Pause am Dienstag zur Wochenmitte der Ausverkauf weiterging. Aus den USA kamen verhaltene Nachrichten von den Erzeugerpreisen und auch die Industrieproduktion enttäuschte.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,06% höher bei 7’914,02 Punkten (Tagestief 7’887). Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gab hingegen 0,12% auf 1’244,61 Zähler ab, der breite Swiss Performance Index (SPI) wiederum stieg um +0,12% auf 8’640,66 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 14 im Plus und 16 im Minus.

Einen bewegten Tag erlebten die Actelion-Aktien. Nach einem zunächst verhaltenen Start, zogen die Titel deutlich an und schlossen als SMI/SLI-Tagesgewinner um 6,8% fester. Das Research-Haus S&P Global hatte am Morgen eine «Strong Buy»-Empfehlung für die Titel ausgesprochen nach zuvor «Hold». Zudem würden wieder einmal Übernahmegerüchte die Runde machen, hiess es im Handel.

Neben Actelion zeigten sich aus der Gesundheitsbranche noch Novartis (+0,7%) klar fester. Der Pharmakonzern hatte am Morgen mit einer Vielzahl von Studiendaten und angekündigten Präsentationen auf wichtigen Fachkongressen Anfang Dezember von sich reden gemacht. Das andere Pharmaschwergewicht Roche (-0,1%) gab hingegen leicht ab. Die eher defensiven Nestlé (+0,6%) zogen erst im späten Handel an.

Auf der Gewinnerliste befanden sich zudem Aktien einiger konjunktursensibler Unternehmen wie Lonza (+1,6%), SGS (+1,1%), Dufry (+0,8%) oder Geberit (+0,5%). Auch die zuletzt stark volatilen Aryzta (+1,6%) legten deutlicher zu. Sonova (+0,2%) erholten sich nur leicht von den Abgaben am Dienstag.

Die Anteilsscheine von LafargeHolcim (-3,4%) gaben deutlich nach. Der Baustoffhersteller hat seine Beteiligung an den indischen Zementherstellern Ambuja und ACC erhöht und will damit stärker am erwarteten Wachstum des dortigen Marktes partizipieren. Bei der ZKB wurde der Schritt als strategisch sinnvoll gewertet. Die Belastung der Nettofinanzschulden im Umfang von 325 Mio CHF stiess aber bei den Investoren offenbar nicht auf Begeisterung, zumal dies in den Zielen, die Verbindlichkeiten bis Ende Jahr auf 13 Mrd CHF zu senken, nicht enthalten sei.

Die Grossbankenwerte CS (-2,3%) und UBS (-1,1%) drehten im Handelsverlauf klar ins Minus, während Julius Bär (+0,7%) die Aufschläge aus den frühen Handel verteidigen konnte. Bei der Credit Suisse Schweiz wurde vor dem Start am kommenden Montag einige Veränderungen an der Führungsmannschaft vorgenommen. Die Aussicht auf ein steigendes Zinsniveau und weniger Regulierung in den USA hatten die Banken-Titel in der Vorwoche stark getrieben.

Bei den Assekuranzen zeigt sich ein uneinheitliches Bild. Während Zurich Insurance (+0,4%) leicht stiegen, schlossen Swiss Life (-0,1%), Swiss Re (-0,5%) und Bâloise (-0,1%) im Minus.

Die beiden Uhrenhersteller Richemont (-0,5%) und Swatch (-0,8%) fanden sich ebenfalls erneut auf der Abgabenseite wieder, ebenso wie Adecco (-1,0%).

Syngenta (-0,6%) konnten sich lange im Plus halten, rutschten dann zum Handelsende jedoch deutlich ab. Hier spielen seit der Trump-Wahl immer wieder Unsicherheiten bezüglich der Übernahme durch ChemChina eine Rolle.

Im breiten Markt waren Züblin (+7,2%) nach Halbjahreszahlen gefragt. Die Immobiliengesellschaft hat im Ende September abgeschlossenen Halbjahr erstmals seit vielen Jahren den Sprung in die Gewinnzone geschafft.

Klar aufwärts ging es auch für Ascom (+4,3%). Bei dem Technologieunternehmen wird es zu einer Veränderung im Verwaltungsratspräsidium kommen. Das Gegenstück hierzu bildeten die Aktien von Leonteq mit einem Minus von 7,3%. Der auf strukturierte Produkte spezialisierte Finanzdienstleister will Kosten einsparen und gibt sich eine neue Struktur. Schmolz+Bickenbach (-2,7%) wurden bei Kepler Cheuvreux im Nachgang zu den Quartalszahlen auf Reduce von Hold herabgestuft. (awp/mc/pg)

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