CH-Schluss: Leichtes Plus – Zurückhaltung vor Fed-Entscheid

CH-Schluss: Leichtes Plus – Zurückhaltung vor Fed-Entscheid

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch fester geschlossen. Nach einem wenig veränderten Start rückte der SMI bis zum frühen Nachmittag etwas deutlicher in die Gewinnzone vor, bewegte sich in der zweiten Handelshälfte per Saldo aber kaum und schloss knapp unter Tageshoch. In einem nachrichtenarmen Umfeld bewegte sich das hiesige Leitbarometer in einer engen Spanne von 45 Punkten. Im Vorfeld des mit Spannung erwarteten Fed-Entscheids zur künftigen Geldpolitik sei die Stimmung am Markt eher lethargisch und das Volumen gering gewesen, erklärte ein Händler.

Laut einem Analysten haben sich die Märkte auf eine Reduzierung der Anleihenkäufe durch das Fed von heute rund 85 Mrd USD monatlich um rund 10 Mrd USD eingestellt: «Eine höher ausfallende Reduzierung hätte allerdings ein grösseres Korrekturpotenzial für die weltweiten Börsen zur Folge», meinte er. Bereits seit mehreren Tagen stehen die Indizes unter dem Eindruck der Fed-Sitzung und reagierten selbst auf überraschend gute oder schwache Konjunkturdaten nur begrenzt.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,48% höher auf 8’052,57 Punkte. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) rückte 0,23% auf 1’237,16 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,39% auf 7’644,62 Stellen vor. Von den 30 wichtigsten Titeln standen am Ende 18 im Plus, 9 im Minus und 3 unverändert.

Zu den grossen Gewinnern gehörten mit Givaudan (+1,7%), Nestlé und Roche (je +1,0%) unter anderem defensive Papiere. Vor allem die beiden letzteren gaben aufgrund ihrer Gewichtung Schub. Das dritte Schwergewicht Novartis (+0,3%) schlossen unterdurchschnittlich.

Bei den Zyklikern legten Sika (+1,2%), ABB (+0,7%), Richemont, Swatch und Holcim (je +0,5%) am stärksten zu. Letztere wurden von einer positiven Lagebeurteilung der US-Investmentbank Goldman Sachs gestützt. Die Experten sehen für die europäische Baustoffindustrie im kommenden Jahr eine leichte Markterholung in Europa und ein anziehendes Wachstum in den USA.

Sonova (Aktien +0,1%) hat am Mittwoch anlässlich des Investorentags seine Guidance für das Geschäftsjahr 2013/14 bestätigt. Das Unternehmen rechnet damit weiterhin mit einem Umsatzwachstum in Lokalwährungen von 6 bis 8% und einem EBITA-Wachstum von 9 bis 13%.

Auffällig zeigten sich die Papiere der Vermögensverwalterin Julius Bär (+1,4% auf 44,26 CHF), die zwischenzeitlich bis auf 44,96 CHF vorgerückt waren und damit ein neues Jahreshoch markierten. Unternehmensrelevante News lagen nicht vor. Die Grossbankenwerte CS (+0,5%) und UBS (-1,0%) schlossen uneinheitlich.

Zurich gingen 0,7% höher bei 237,30 CHF aus dem Handel. Die Papiere erhielten Unterstützung von den Goldman Sachs-Analysten, die das Kursziel auf 286 von 268 CHF heraufsetzten. Von dem Ende August markierten Jahrestief bei 225,60 CHF haben sich die Titel mittlerweile zwar etwas entfernt, kommen seit Jahresbeginn mit minus 3% allerdings weiterhin auf eine negative Performance (SMI +17%). Bâloise (unv.) und Swiss Life (-0,8%) empfiehlt Goldman Sachs neu zum Verkauf (vorher «Neutral»).

Auf der Verliererseite zeigten mit Sulzer (-1,3%) zyklische Papiere die grössten Verluste. Die Titel fallen Anfang nächster Woche aus dem SLI und werden durch Dufry (+0,2%) ersetzt. Die ebenfalls konjunktursensitiven Transocean (-1,1%) lagen im Angebot. Die Ölservicegesellschaft hat sich in Brasilien aussergerichtlich mit der Staatsanwaltschaft wegen zwei Gerichtsklagen geeinigt. Finanzielle Verpflichtungen entstünden aus der Einigung nicht, teilte Transocean mit. Grössere Verluste verzeichneten Kühne+Nagel (-0,9%) an ihrem Capital Markets Day.

Am breiten Markt zeigten Calida Aufschläge von 5,3% nach einer Hochstufung durch die Bank Vontobel auf «Buy» von «Hold». Ebenfalls fester schlossen Leonteq (+4,6%). Der Finanzdienstleister hat eine Änderung seiner Investmentstrategie angekündigt und will seine Mittel künftig risikoärmer anlegen.

Auf der Gegenseite verzeichneten unter anderem Autoneum (-6,3%) und Straumann (-4,6%) grössere Abgaben. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert