CH-Schluss: SMI legt 0,39% auf 8739 Punkte zu

CH-Schluss: SMI legt 0,39% auf 8739 Punkte zu

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist etwas fester in die letzte Handelswoche des Jahres gestartet. Die Anleger hätten es nach den Weihnachtsfeiertagen ruhig angehen lassen, hiess es im Handel. Viele institutionelle Anleger hätten bereits ihre Bücher geschlossen und sich vom Geschehen an der Börse für dieses Jahr abgewandt, so Händler.

Getragen wurde der SMI vor allem von den Avancen des Pharmaschwergewichts Novartis. Vereinzelt ist es zudem vor dem Jahresschluss noch zu etwas Window-Dressing gekommen; das heisst, in 2015 gut gelaufene Aktien wurden noch ins Depot gelegt. Sollte der SMI aber bis und mit Mittwoch nicht weitere 260 Punkte gutmachen, resultiert trotzdem nach drei Jahren mit steigenden Kursen wieder einmal eine negative Jahresperformance.

Der Swiss Market Index (SMI) gewann am Montag 0,39% auf 8’739,36 Punkte. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, stieg um 0,27% auf 1’321,04 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,40% auf 9’012,57 Punkte. Von den 30 SMI/SLI-Titeln 21 im Plus, 8 im Minus und einer (Swiss Re) unverändert.

Deutliche Gewinne verbuchten die Aktien der Privatbank Julius Bär mit plus 1,1%. Im Handel wurde auf die einmal mehr aufkeimende Hoffnung verwiesen, der Steuerstreit mit den USA könnte doch noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Vor Weihnachten hatten zuletzt nicht weniger als fünf weitere Institute eine Einigung mit dem US-Justizministerium gemeldet. Credit Suisse (-0,2%) und UBS (+0,5%) konnten mit Julius Bär nicht mithalten.

In diversen, im diesem Jahr gut gelaufenen Aktien wie Galenica (+1,2%), Lonza (+0,8%), Actelion (+0,9%) oder Schindler (+0,9%) wurden «Last-Minute-Käufe» getätigt. So haben etwa die Papiere des Logistik- und Apothekenkonzerns Galenica in 2015 um satte 90% zugelegt. Weit vorne notierten auch verschiedene Zykliker wie Kühne+Nagel (+1,6%), SGS (+0,7%) oder Geberit (+0,5%).

Auf der anderen Seite trennten sich die Anleger von den «Underperformern» des Jahren, allen voran von Transocean (-3,4%) und LafargeHolcim (-1,1%). Der Ölplattform-Betreiber Transocean hatte über die vorzeitige Auflösung eines Mietvertrags für eine Plattform durch den Kunden Shell berichtet. Bereits vor rund zehn Tagen hatte die norwegische Statoil einen Mietvertrag mit Transocean vorzeitig beendet.

Eine Ausnahme von der Regel bildeten Aryzta, deren Papiere trotz der schwächsten Jahresperformance im SLI (-33%) sich um 0,8% verteuerten. Syngenta büssten derweil 0,6% ein. Der Basler Agrochemie-Konzern bleibt im Fokus, nachdem VR-Präsident Michel Demaré vor Weihnachten in einem Interview einen weiteren Alleingang des Unternehmens praktisch ausgeschlossen hat. Er sprach dabei den nach der angekündigten Fusion der beiden Konkurrenten Dow Chemical und DuPont gestiegenen Druck von aussen an.

Deutliche Gewinne verbuchten zudem ohne News Novartis (+0,9%), welche damit den Hauptbeitrag zum positiven Saldo des SMI beitrugen. Die beiden anderen Schwergewichte lagen im Gesamtmarkt: Roche rückten um 0,6% und Nestlé um 0,3% vor.

Im breiten Markt zogen die Aktien der Waadtländer Kantonalbank (BCV) um 3,5% an. Noch vor Weihnachten hatte die Bank, ebenso wie unter anderen die Walliser KB (Aktie +0,7%), eine Einigung mit den US-Behörden im Steuerstreit erzielt. Die damit verbundene Busse von 41,7 Mio USD ist laut BCV vollständig durch Rückstellungen gedeckt, ebenso diejenige über 2,3 Mio USD für die WKB. Die Bank Vontobel sieht laut einem Kommentar die Möglichkeit, dass die BCV nach der Einigung mit den USA die Dividende erhöht.

Positiv fielen auch Basilea (+0,4%) auf, dies nach der Veröffentlichung von Plänen für Phase-3-Studien mit Ceftobiprol für die Zulassung des Antibiotikums in den USA. Elma Electronic büssten hingegen nach einer Gewinnwarnung 0,7% ein.

Gottex wiederum sprangen um 13,5% an. Der Hedgefunds-Anbieter berichtete an Heiligabend über die Niederlage in einem langjährigen Rechtsstreit mit zwei Händlern. Gottex gab an, sich gegen den Entscheid des Schiedsgerichts weiter anzukämpfen, während ein Teil der zur Diskussion stehenden Zahlung durch Rückstellungen gedeckt sei. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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