CH-Schluss: SMI gewinnt 1,57% auf 9’393,38 Punkte

CH-Schluss: SMI gewinnt 1,57% auf 9’393,38 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung am Donnerstag zu deutlich höheren Kursen als am Vortag abgeschlossen und dabei während des Handels ein neues Jahreshoch erreicht. Der Leitindex SMI startete zunächst nur leicht im Plus und kletterte in der Folge, getragen von einem stärker werdenden US-Dollar und guten deutschen Konjunkturdaten, bis am späten Nachmittag kurzzeitig sogar über die Schwelle von 9’400 Punkten. Auf diesem Niveau stand der Leitindex zuletzt im Sommer 2007. Aus demselben Jahr datiert das absolute Rekordhoch des SMI von 9’530 Punkten.

Zur guten Börsenstimmung haben Händlern zufolge mehrere Faktoren einen Beitrag geleistet. So wurden beispielsweise die Wertsteigerungen im US-Dollar, der zum Franken bis auf 0,9769 in die Höhe geklettert ist, unter Anlegern erfreut aufgenommen. Dies löse vor allem bei grossen Exportfirmen eine wachsende Nachfrage aus, hiess es. Zudem legten Produktionsdaten deutscher Unternehmen im Februar stärker als erwartet zu, während sich aus dem Protokoll zur jüngsten US-Zinssitzung noch keine klaren Hinweise auf den Zeitpunkt der bevorstehenden Zinsanhebung ablesen liessen. Es herrsche Uneinigkeit unter den Notenbankern, womit eine baldige Erhöhung wohl kein Thema sei, so die Meinung.

Bis Börsenschluss gewann der Swiss Market Index (SMI) 1,57% auf 9’393,38 Punkte, das neue Intraday-Jahreshoch liegt neu bei 9’404 nach zuvor 9’397 Zählern. Der 30 Titel umfassende, in der Titelgewichtung gekappte Swiss Leader Index stieg um 1,57% auf 1’398,51 Stellen und der marktbreite Swiss Performance Index um 1,49% auf 9’417,41 Stellen. Von den 30 wichtigsten Aktien notierten am Ende 26 im Plus, nur drei im Minus und eine (SGS) unverändert.

Im Fokus standen am Donnerstag Holcim, die sich um 3,6% verteuerten. Holcim und Lafarge haben sich auf Eric Olsen als neuen CEO für den fusionierten Zementkonzern verständigt. Dieser ist seit 1999 für Lafarge tätig. Die CEO-Frage war zuletzt ein Streitpunkt, weil es von Holcim-Seite Widerstand gegen Lafarge-CEO Bruno Lafont gab, der ursprünglich für den Posten vorgesehen war. Investoren und Analysten sind sich allerdings nicht sicher, ob nun der entscheidende Stolperstein für die Fusion aus dem Weg geräumt wurde. Wichtiger sei das umstrittene Umtauschverhältnis.

Zu den grössten Gewinnern bei den Blue Chips zählten weiter Papiere, die im laufenden Jahr gegenüber dem Gesamtmarkt unterdurchschnittlich abgeschnitten haben: Dies gilt für die Luxusgütertitel von Swatch (+4,1%) und Richemont (+3,9%) oder die Aktien des Backwarenherstellers Aryzta (+3,3%). Aryzta profitierten zusätzlich von einer bekräftigten Kaufempfehlung durch Kepler Cheuvreux. Bei Richemont und Swatch dürfte der Dollar-Anstieg die Nachfrage nach Uhren stützen.

Ebenfalls klar im Plus gingen die schwergewichtigen Novartis (+2,2%), Roche (+1,4%) und Nestlé (+1,1%) aus dem Handel. Auch hier führten Händler die Erstarkung des Dollars als Hauptgrund für den Kursanstieg an. Das gleiche gelte für den Industriekonzern ABB (Aktie +0,9%), der zudem einen Grossauftrag aus China für die Stärkung des dortigen Stromnetzes vermelden konnte.

Leicht im Minus beendeten derweil die Versicherer Swiss Life (-0,2%), Bâloise (-0,1%) oder Zurich (-0,2%) den Börsentag. Die Aktien des Warenprüfkonzerns SGS schlossen unverändert, nachdem Konkurrent Mistras enttäuschende Resultate gemeldet hatte.

Am breiten Markt avancierten Santhera mit 18%. Das Pharmaunternehmen verbuchte mit einem Medikament (Raxone/Catena) einen Zwischenerfolg im US-Zulassungsverfahren. Deutlich im Plus lagen bis Börsenende auch Meyer Burger (+11%), nachdem ein Grossauftrag aus Frankreich eingetroffen ist und die Titel von Vontobel zum Kauf empfohlen wurden, sowie Myriad (+7,5%) nach einer erfolgreich verlaufenen Aktienplatzierung.

Auf der Gegenseite büssten die Perrot Duval (-6,3%), Valartis (-5,8%) sowie die volatilen Cytos (-5,3%) am meisten ein. Die Bankengruppe Valartis wird kommende Woche das Ergebnis 2014 präsentieren und hatte bereits im Februar aufgrund von Sonderfaktoren einen Verlust angekündigt. (awp/mc/upd/ps)

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