CH-Schluss: SMI schliesst höher – Draghi-Rede belebt nur kurz

CH-Schluss: SMI schliesst höher – Draghi-Rede belebt nur kurz

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Montag fester geschlossen. Der Leitindex SMI vermochte bereits zu Handelsbeginn reichlich Boden gut zu machen. Positive Vorgaben aus den USA in der Vorwoche haben das Sentiment aufgeheitert. Im weiteren Handelsverlauf oszillierte der SMI mehrheitlich seitwärts in der Pluszone.

Die Rede von EZB-Chef Mario Draghi vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europäischen Parlaments (ECON) hat am Nachmittag etwas Schub verliehen. Doch in der letzten Stunde flachte dieser Trend wieder ab. Draghi bekräftigte das Niedrigzinsversprechen abermals. Bedeutende volkswirtschaftliche Impulse blieben derweil aus. In den kommenden Tagen werden indes Unternehmensnachrichten wieder zahlreicher: Mit dem Aluminiumhersteller Alcoa wird zu Wochenbeginn die US-Berichtssaison eröffnet.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 1,05% höher auf 7’863,48 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legte 1,21% auf 1’189,91 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 1,08% auf 7’427,50 Zähler zu. Von den 30 wichtigsten Titeln standen 28 im Plus und zwei im Minus.

Adecco (+2,9%) waren rege gesucht. Die Titel des Arbeitsvermittlers profitierten von einer Erhöhung der Wachstumsprognosen für das zweite Quartal der französischen Zentralbank. Frankreich ist der wichtigste Markt des Konzerns. Auch Lonza (+3,0%), Transocean (+2,7%) und Sulzer waren gesuchte Zykliker. ABB (Aktie +1,3%) hat derweil einen Auftrag für Schnellladestationen von E-Autos in den Niederlanden bekannt gegeben.

Richemont (+1,8%) und Swatch (+1,7%) erhielten ebenfalls Anlegervertrauen. Swatch-CEO Nick Hayek äusserte sich in der Presse wieder einmal positiv über die Zukunft. Er geht weiterhin von einem Wachstum der Schweizer Uhrenindustrie im zweiten Semester aus, macht aber das Erreichen des Umsatzziels von 9 Mrd CHF für dieses Jahr von zahlreichen Faktoren abhängig.

Bei den Bankenwerten ernteten Julius Bär (+2,3%) Zuspruch. Die Grossbankentitel UBS (+1,0%) und CS (+0,8%) lagen derweil im Mittelfeld ohne konkrete Nachrichten.

Swiss Life gewannen 1,8% und Swiss Re 1,6%. Der Rückversicherer schätzte die eigene Schadenbelastung aus dem jüngsten Hochwasser in Zentral- und Osteuropa auf rund 300 Mio USD, was um rund 100 Mio über den Prognosen einiger Analysten liegt. Sie machten aber deshalb im laufenden Jahr für Swiss Re keine ernsthafte Bedrohung für die Ertragskraft aus. Zurich (+1,0%) und Bâloise (+1,6%) standen ebenfalls auf den Kaufzetteln.

Die schwergewichtigen Novartis avancierten 1,3%. Der Pharmakonzern hat mit dem Produktkandidaten AIN457 (Secukinumab) in der Behandlung von Schuppenflechten gute Resultate erzielt. Die Citigroup empfahl zudem die Titel weiterhin mit Nachdruck zum ‹Kauf›. Roche (+1,1%) und Nestlé (+0,4%) legten weniger stark zu.

Clariant stiegen 2,0%. Der Spezialchemiehersteller hat für das Joint Venture-Unternehmen mit dem asiatischen Agrarkonzern Wilmar in Singapur die Freigabe erhalten. Das Unternehmen, das Fettamine und ausgewählte Aminderivate produziert und verkauft, hat bereits den Betrieb aufgenommen. Ausserdem eröffnete Clariant in Malaysia ein «Center of Excellence» fürs Ölgeschäft.

Einzige Verlierer bei den Blue Chips waren SPS (-0,4%) und Holcim (-0,5%) ohne börsenrelevante News.

Im breiten Markt gerieten Zehnder (-6,7%) nach der Publikation schwacher Halbjahresumsatzzahlen und einer Gewinnwarnung für das Gesamtjahr in Schieflage. Das Unternehmen hat im ersten Semester einen Umsatzrückgang um 3,0% verzeichnet. Für 2013 erwartet die Gesellschaft einen Umsatz auf der Höhe des Vorjahres und infolge höherer Kosten einen operativen Gewinn unter dem Vorjahreswert.

Die arg gebeutelten Aktien von Charles Vögele (-5,2%) stürzten weiter ab. Die Aktien haben seit Jahresanfang mehr als die Hälfte des Kurswerts verloren.

Panalpina (+2,8%) wurden von der UBS und CS mit einem höheren Kursziel versehen. (awp/mc/upd/ps)

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