CH-Schluss: Erholung nach drei Verlusttagen

CH-Schluss: Erholung nach drei Verlusttagen

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag nach drei rückläufigen Handelstagen in Folge wieder im Plus geschlossen. Vor allem die festen Schwergewichte Nestlé, Roche und Novartis hielten die Indizes hierzulande den ganzen Tag über im Plus. Marktbeobachter verwiesen zudem auf die angekündigte Waffenruhe im Nahen Osten und auf alles in allem befriedigenden Wirtschaftsdaten aus der Eurozone.

Nach den starken Kursrückgängen in den letzten Tage seien zudem die europäischen Märkte im Durchschnitt generell wieder recht günstig bewertet, was Kaufgelegenheiten biete, hiess es von Seiten von Marktbeobachtern. Am Nachmittag bremsten dann aber gemischt aufgenommene Konjunkturdaten aus den USA und in der Folge eine rückläufige US-Aktienbörse den Kursauftrieb auch hierzulande.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,46% im Plus auf 8’342,04 Punkten. Der gekappte Swiss Leader Index (SLI) legte 0,32% zu auf 1’261,98 und der breite Swiss Performance Index (SPI) gewann 0,47% auf 8’258,97 Zähler. Von den 30 wichtigsten Aktien schlossen 20 im Plus und 9 im Minus, ein Titel (Kühne+Nagel) ging unverändert aus dem Handel.

Die deutlichsten Kursgewinne unter den Bluechips verzeichneten den ganzen Handelstag über Bâloise (+3,1%). Das Versicherungsunternehmen gab vorbörslich erste Halbjahreszahlen bekannt und konnte dabei mit einem Gewinnanstieg um mehr als 40% und einer starken Combined Ratio die Erwartungen deutlich übertreffen.

Im Sog des Basler Versicherers legten auch Swiss Life (+0,7%) zu. Leicht besser als der Markt schlossen auch Swiss Re (+0,6%) während Zurich (+0,1%) nur leicht zulegten. Der Rückversicherer Swiss Re wird seine Quartalszahlen am Mittwoch vorlegen, die Zurich folgt mit ihren Ergebnissen am Donnerstag.

Ebenfalls zu den klaren Gewinnern gehörten am Dienstag die Aktien des Hörgeräteherstellers Sonova (+1,8%), die von guten Verkaufszahlen des australischen Konkurrenten Cochlear profitieren. Auch Richemont (+1,3%) sowie SGS (+1,2%) gehörten zu den deutlicheren Gewinnern. Auch die Aktien des Richemont-Konkurrenten Swatch (+0,7%) schlossen fester.

Bei den Börsen-Schwergewichten kündigte Roche (Aktien +0,8%) am Montagabend die Übernahme der dänischen Santaris Pharma an. Mit dem Kauf will sich der Pharmakonzern Zugang zu der Entwicklung einer möglichen neuen Medikamentenklasse sichern.

In einer Studie attestierten die Analysten der Deutschen Bank am Dienstag der Konkurrentin Novartis (+0,6%) gute Fortschritte in der Entwicklung neuer Medikamenten gegen Herzversagen. Nestlé (+0,7%) waren im Vorfeld der Ergebnispräsentation vom Donnerstag gesucht.

Bei den Grossbanken zeigten sich UBS (-0,4%) praktisch den ganzen Tag im Minus, die Titel der Konkurrentin CS (-0,5%) drehten erst am Nachmittag in den negativen Bereich. Die Aktien der Vermögensverwaltungsbank Julius Bär (+1,3%) zeigten sich dagegen fester.

Auch Holcim (-0,6%) gehörten fast den ganzen Tag über zu den Verlieren im SMI. Der Zementkonzern und sein künftiger Fusionspartner Lafarge haben eine «Verkaufsliste» für die brasilianischen Aktivitäten bekanntgegeben, mit der sie Auflagen der brasilianischen Wettbewerbsbehörden vorwegnehmen wollen.

Klare Abgaben verzeichneten zudem die als zyklisch geltenden Titel des Personaldienstleisters Adecco (-1,4%), der am Donnerstag seinen Quartalsbericht vorlegt. Beobachter verwiesen auf verstärkte Zweifel an der Erholung der Weltwirtschaft.

Die stärksten Tagesverluste unter den SMI-Titel erlitten Actelion (-2,1%). Allerdings hatten die Titel des Allschwiler Pharmaunternehmens am Montag noch als einzige zulegen können – nicht zuletzt dank Übernahmegerüchten, die von einer Analystenstudie geschürt wurden. Seit Anfang Jahr stehen die Titel zudem noch immer um fast 50% im Plus.

Am breiten Markt verzeichneten OC Oerlikon (+4,9%) deutliche Gewinne. Der Industriekonzern hatte am Morgen seine Halbjahreszahlen vorgelegt und dabei die Prognosen am Markt teilweise übertroffen. Zudem hat er den optimistischen Ausblick für das Gesamtjahr bekräftigt.

Abwärts ging es dagegen mit Belimo (-4,5%) nach unter den Erwartungen ausgefallenen Quartalszahlen des Industrieunternehmens. Der Metallverarbeiter SFS (-0,4%) gab die Übernahme der Mehrheit am indischem Automobilzulieferer Indo Schöttle bekannt. Der Private Equity-Spezialist Partners Group (+2,2%) gab die Eröffnung seiner dritten Niederlassung in den USA bekannt.  (awp/mc/pg)

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