CH-Schluss: SMI kann 8’000 Punkte knapp nicht halten

CH-Schluss: SMI kann 8’000 Punkte knapp nicht halten

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Dienstag uneinheitlich aus dem Handel gegangen. Während der Leitindex SMI ein Plus verzeichnete, gab der breiter gefasste – und um den Einfluss der schwergewichtigen Papiere gekappte – Swiss Leader Index (SLI) leicht nach. Beide Indizes starteten von den guten globalen Konjunkturaussichten getragen fester in den Tag und bauten die Gewinne deutlich aus. Dabei kletterte der SMI erstmals seit rund zweieinhalb Monaten wieder über die Schwelle von 8’000 Punkten. Dieses Niveau konnte der Index mit Blick auf die schwächer tendierenden internationalen Börsen bis Handelsende jedoch nicht halten.

Dabei hatten gute Konjunkturdaten aus Europa und den USA eigentlich den Weg für einen kräftigen Anstieg bei Aktien geebnet. In Deutschland verzeichnete die Industrie im Juni das stärkste Auftragsplus seit acht Monaten und in Italien liess der lediglich leichte BIP-Rückgang im zweiten Quartal Hoffnung auf ein baldiges Ende der Rezession aufkommen. Derweil ist in den USA das Handelsbilanzdefizit so tief wie seit fast vier Jahren ausgefallen. Allerdings liessen die schwindenden Wolken am Konjunkturhimmel abermals Befürchtungen aufkommen, die US-Notenbank Fed könnte die immer noch sehr expansive Geldpolitik rascher als erwartet drosseln. Vor diesem Hintergrund neigten die Anleger zur Vorsicht und nahmen Gewinne mit.

Bis Börsenschluss stieg der SMI um 0,22% auf 7’996,79 Punkte. In der Spitze kletterte der Leitindex gar auf 8’080 Zähler. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI verlor 0,05% auf 1’222,92 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) legte um 0,19% auf 7’562,68 Punkte zu. Von den 30 wichtigsten Titeln standen am Ende 14 im Plus, 16 im Minus.

Die Index-Schwergewichte Novartis (+0,7%), Roche und Nestlé (je +0,6%) trugen am Dienstag massgeblich zum Anstieg im SMI bei. Verschiedene Aktien-Anlagefonds hätten die Titel der beiden Pharmariesen zugekauft, hiess es am Markt. Dabei zeigten sich die Roche-Genussscheine auch von negativen News aus Grossbritannien unbeeindruckt, nachdem sich die zuständige Gesundheitsbehörde gegen eine Empfehlung für das Medikament Perjeta zur Routinebehandlung von fortgeschrittenem Brustkrebs ausgesprochen hatte. Bei Nestlé brachten sich die Anleger vor der Zahlenpublikation am Donnerstag in Stellung.

Die stärksten Kursgewinne bei den Bluechips wiesen Zykliker wie Schindler (+2,7%), Sonova (+2,4%), Richemont (+1,6%), Givaudan (+1,3%) und Kühne+Nagel (+1,4%) auf. Ebenfalls fester notierten am Ende Actelion (+1,0%) oder SGS (+0,8%).

Im Finanzsektor hielten sich CS mit 0,2% gerade noch im Plus, während UBS (-1,2%) und Swiss Re (-2,3%) deutlich an Wert einbüssten. Der Rückversicherer Swiss Re wird wie Nestlé und Adecco (Aktie: +0,3%) am Donnerstag Geschäftszahlen vorlegen. Der Branchennachbar Munich Re tat dies bereits am Dienstag und hat mit den Ergebnissen leicht enttäuscht,was im Sektor Gewinnmitnahmen auslöste.

Derweil litten Sulzer (-1,6%) unter einer Ratingabstufung durch die UBS auf ‹Neutral› von bislang ‹Buy›. Sulzer habe im ersten Semester mit einem tieferen EBIT in der Division Pumps als erwartet überrascht, so die UBS-Analysten. Zudem habe die Division Turbo Services einen EBIT-Rückgang von 20% verzeichnet. Weitere grössere Abgaben verbuchten im SMI/SLI etwa noch Clariant (-1,3%) oder vor der morgigen Ergebnispublikation Transocean und Swisscom mit je -1,2%.

Im breiten Markt verteuerten sich Meyer Burger um 7,7%, nachdem das in der kriselnden Solarbranche tätige Unternehmen am Vorabend erste Eckwerte zum Halbjahresergebnis geliefert hat. Das Kursplus war laut Marktteilnehmern aber wohl eher auf Fantasien rund um einen möglichen Wechsel an der Unternehmensspitze und weniger auf die Zahlen zurückzuführen. Ausserdem hat die EU die angekündigten Strafzölle für billige Solarpanele aus China in Kraft gesetzt.

OC Oerlikon legten nach über Erwarten guten Halbjahreszahlen um 1,2% zu. Das Management hat zudem den Ausblick für das Gesamtjahr bestätigt. Ebenfalls Zahlen legten Belimo (+1,0%) und Cytos (+0,5%) vor. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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